Witzig, dass man manchmal schon nach den ersten Tönen denkt – ohne die Presseinfo dazu gelesen zu haben -, dass dieser Musiker nur aus Berlin kommen kann. Bei MARKUS SOMMER ist das der Fall, „Lass versuchen“ klingt einfach nach Berlin. Und irgendwie klingt dieser erste Song so gar nicht nach Ahuga!, so viel ruhiger, melancholischer als die meisten anderen Veröffentlichungen dieses Labels. Beschäftigt man sich dann aber mal etwas intensiver mit den Texten des jungen Mannes, dann ergibt sich schon wieder ein sehr viel stimmigeres Bild, denn diese nachdenklich-intelligenten, nie verschrobenen, sondern eher offen und ehrlich daher kommenden Texte, die passen nun wieder sehr gut zum angesprochenen Label. Zudem zeugt es natürlich auch von jeder Menge Vielfalt, wenn sich auch solcherlei Songwriterperlen hier finden lassen. MARKUS SOMMER kommt mit der Gitarre und seiner Stimme aus, letztere so variantenreich, dass sie mal vor Melancholie trieft, mal den Szene-HipHopper rauslässt und mal einfach nur kritisch klingt. „Wenn der Schlüssel nicht passte, schmissen wir Steine ins Fenster.“ Auch so kann man Probleme lösen, MARKUS SOMMER macht es vor. Und wer sich gerne mal in der eigenen Melancholie suhlen möchte, wer sich mit guten deutschen Texten beschäftigen mag, wer sich einfach mal zurücklehnen, einen Schluck und einen Zug nehmen mag, dem sei dieses Album dringend angeraten.
MARKUS SOMMER – Nimm es mit
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:21. August 2017
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.