Ja, ich gebe es zu: auch ich gucke „Deutschland sucht den Superstar“, und ich stelle fest, dass ich gar nicht mal so selten einer Meinung mit Dieter Bohlen bin. Was mir irgendwie auch zu denken gibt… Aber wenn er in Mike Leon Grosch das Besondere seiner Stimme erkennt und ihn gegen Tobias Regener hätte gewinnen lassen, und nun bei meiner Favoritin, der leicht verwirrten Lauen Talbot, von Beginn an den Wahnsinn in ihrer Persönlichkeit und den besonderen Stil ihrer Stimme erkennt, kann ich ihm nur beipflichten.
Hä? Ist Jens jetzt völlig wahnsinnig geworden? Was erzählt der denn für ’n Scheiß hier, und was hat das alles bitteschön mit MARIA SOLHEIM zu tun? Nun, ich glaube, dass die Norwegerin auch Dieters Herz gewinnen würde, weil sie a) süß aussieht und b) eine bezaubernde Stimme hat. Aber, was sie glücklicherweise von den Popstars abhebt, a) sie schreibt ihre eigenen Songs und b) sie schreibt zudem richtig gute, für ihre Stimme maßgeschneiderte Songs.
Zugegeben, „Will there be spring“ ist textlich schon ein wenig naiv, aber die Unbekümmertheit in ihren Texten und das Bild der schönen heilen Welt passt einfach hundertprozentig zu der unbeschwerten Stimme und der gesamten Persönlichkeit der Frau. Wer sonst näht sein Merchandise sonst selbst? Vergleicht dazu auch das Interview.
Das Ganze klingt wie eine Mischung aus den CARDIGANS, ELLIOTT SMITH und den KINGS OF CONVENIENCE, das musikalische Gesamtbild ist detailverliebt arrangiert, das Gitarrenspiel durchdacht, und gesanglich muss ich tatsächlich auch ein wenig an Lauren Talbot denken. Ha, da macht die etwas komplizierte Einleitung am Ende doch noch Sinn, und ich bin mir sicher, dass Herr Bohlen privat auch lieber MARIA SOLHEIM hören würde als die Charts.