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HUNDRED REASONS – Kill your own

Im Jahr 2000 wurden HUNDRED REASONS vom Kerrang! als beste neue Band ausgezeichnet, ein Jahr später wurde das Album als das beste des Jahres gekürt. Und so folgten noch weitere Lobpreisungen für die Band. Als Resultat konnte die Band dann auch so manchen Erfolg für sich verzeichnen. Bis dato sechs Top40 Singles, 200.000 verkaufte Platte, unzählige Touren, Festivalerfolge und vieles mehr. Album Nummer Drei steht in den Startlöchern, neues Label im Rücken, im Mai steht die Tour mit THRICE auf dem Plan. HUNDRED REASONS waren immer gerne bekannt für ihr eindringliches Gespür für Melodien. Man denke an frühere Hits wie „Silver“ oder „If I could“ die für Begeisterung gesorgt haben und mit dem Emo-Zug aus Amiland und sonst wo her mithalten konnten – aber nicht mehr.
Ende März kommt nun das neue Album „Kill you own“ in die Läden und beweist, dass sich in punkto Songwriting so einiges getan hat. Eingängige Stücke bleiben weiterhin die Stärke, aber das Gesamtbild wendet sich ab vom der üblichen Emo/Punkrock-Einheitsbrei und besticht durch Eigenständigkeit. Melodische Rockmucke wäre die richtig Beschreibung oder Britpop mit einer ordentlichen Portion Rock. Also Britrock? Die FOO FIGHTERS wären ein passender Vergleich, aber auch THRICE neuerer Bauart passen ins Soundbild. Genau dieser Sound steht der Band verdammt gut. Aber es kann natürlich nicht sein, dass alles stimmt. Das gibt’s sowieso nur ganz selten. Auch hier haben sich ein Paar Songs eingeschlichen, die BLINK 182 oder SIMPLE PLAN auch schon abgeliefert haben und die keiner braucht und hören will. Aber das bleibt weitestgehend die Ausnahme. Gerade bei Stücken härterer Gangart („Live fast, die young“) kommen mir frühe UNWRITTEN LAW in den Sinn – das macht Laune. Man sollte einfach die Defizite wegdrücken und sich den wundervollen Melodien widmen.
Okay, der Mainstream scheint kräftig durch und die Radiotauglichkeit und Dauerrotation auf den großen Musiksendern ist mehr als gewährleistet. Aber hey, wir können froh sein, wenn wir mit einem solchen Sound verwöhnt werden, anstatt immer nur den üblichen Schrott hören und sehen zu müssen. Abzüglich der Kleinigkeiten kann man ehrlich sagen: Klasse Platte!