Die Musik der MARDI GRAS.BB klang schon immer wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Vorbei am Balkan-Pop, New Orleans Jazz und anderen Randsparten. „Von Humboldt picnic“ steht dem in nichts nach. Da wundert es nicht, dass man das aktuelle Album dem Naturforscher Alexander von Humboldt widmete, der auf seinen Entdeckungsreisen genauso wenig eingeschränkt war wie die MARDI GRAS.BB. Wer unbekannte Dinge erforschen will, darf vor neuen Wegen nicht zurückschrecken. Und so musizieren auch auf dem mittlerweile 13. Album der Mannheimer Band mehr als zehn Musiker und schrecken vor keinem Exkurs zurück. Was festgefahrene Musikhörer als Stilbruch bezeichnen, wird hier mit wahrer Freude betrieben. Und doch wird das Album durch einen roten, leicht melancholischen Faden zusammengehalten, der belegt, dass „schräg“ und „poppig“ nicht im Widerspruch zueinander stehen muss. Ein anspruchsvolles Album, das trotz aller Spielereien nicht anstrengend oder gar albern klingt. Einen Zugang wird trotzdem nicht jeder finden. Und das weiß die Band auch. Groß und eigen!