MAJOR PARKINSON – Songs from a solitary home

Beim Cover musste ich sofort an die DRESDEN DOLLS denken. Das macht ja schon mal neugierig. Die Verrücktheit des Albums lässt diesen Gedanken auch weiterhin im Kopf behalten. Da trifft der Wahnsinn von GOGOL BORDELLO auf die Virtuosität früher JETHRO TULL. Eine Mischung aus Folk, Rock, 70ies, Psychedelic und ja, eben Wahnsinn. Und das kommt natürlich mal wieder aus Skandinavien.
Jon Ivar Kollbotn gibt mit seiner rauchigen, tiefen und exzentrischen Stimme, die auch jeder Metalband Freude machen würde, den Takt vor, den die fünf Musiker von MAJOR PARKINSON dann aufgreifen und in jedwede gewünschte Höhe heben, ob diese nun Country, Folk, Ukrainian, Rock oder wie auch immer heißt. Oder ob der Wunsch eben mehr in Richtung TOM WAITS („Card boxes“) geht. So seltsam uneindeutig das klingt und so wenig das eigentlich in meine musikalische Richtung geht, dieses Album packt und zwingt einen dazu, den nächsten Song auch noch zu hören, einfach, um die neuen Ideen nicht zu verpassen, die sicherlich in ihm versteckt sind.
MAJOR PARKINSON erhöhen das Tempo, greifen in die fast schon metallischen Gitarren, nur um dann mit dem nächsten Song in ein völlig anderes Genre zu wechseln, mit dem sie zeigen „ach ja, das können wir übrigens auch noch“. Unfassbar. Und unfassbar überzeugend.
13 Songs, nach denen man sich wahrhaft im „Age of paranoia“ wähnt.
Wessen Ohren offen sind für Neues, Vielschichtiges, einfach Verrücktes, dem sei „Songs from a solitary home“ nicht nur ans Herz gelegt, sondern mit Macht in selbiges gedrückt. Viel Spaß!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.