Die Presse überschlug sich förmlich mit ihren Lobpreisungen über die Band MAJOR PARKISON, und da Vergleiche mit MR.BUNGLE und NOMEANSNO angestellt wurden, war ich natürlich sehr gespannt auf den Gig der Norweger.
Doch als erstes sollte uns die Vorband JAAKO & JAY beglücken. Ich war ja ein bisschen skeptisch, denn zwei Leute die Folk/Punk spielen, hört sich nicht so berauschend an. Auch die Stücke die sie bei MySpace präsentierten, hauten mich nicht vom Hocker. Aber hui, live geben die beiden echt Gas und erinnerten mich irgendwie an BOB MARLEY auf Speed. Unglaublich, dass zwei Leute mit nur einer Gitarre, einem Becken und einer Snare Drum so eine Energie erzeugen können. Und auch ihr Showtalent war nicht zu verachten. Der Sänger und Gitarrist sprang quirlig auf der Bühne auf und ab, und zuweilen raste er sogar Gitarre zupfend durchs Publikum. Dabei waren beide immer darauf aus, mit den Zuschauern Kommunikation zu pflegen. Das wurde aber von den Hamburgern nicht ganz so gut wahrgenommen. Trotzdem waren JAAKO & JAY live echt ein feines Ding.
Nach der Vorband sollte sich die Bühnenpräsenz mit MAJOR PARKINSON etwas erhöhen, denn nun betraten sechs Musiker, in Rauchschwaden der Nebelmaschine gehüllt, die Bühne des Hafenklangs. Das war schon mal beeindruckend, und als sie dann loslegten, war es noch beeindruckender. Musikalisch für mich als rockig freakiger Avantgardesound zu bezeichnen, und tatsächlich musste ich ab und zu an MIKE PATTON denken. Okay, sie sind zwar so verspielt wie MIKE PATTONs Projekte, aber an seine Brachialität kommen sie nicht heran. Muss ja auch nicht, denn MAJOR PARKINSON haben einfach ihren eigenen Stil. Mal schnell, mal langsam, mal melodisch mit vielen Breaks – so erstaunten sie ihr Publikum immer wieder aufs Neue. So dass vor der Bühne ausgelassen getanzt wurde, anscheinend waren die Gäste keine Spontan-Besucher, sondern Fans, die die Songs in- und auswendig kannten. Irgendwie kam man sich vor wie in einer durchgeknallten Zirkusvorführung, die man nicht alle Tage sieht. Ein skurril virtuoser Haufen mit einem sehr charismatischen Sänger, der leichte Züge des Wahnsinns aufwies.
Ein Problem an dem Abend, natürlich nur für die Band, war die zu kleine Bühne für die agilen Sechs. Auch hörte ich nach dem Konzert den ein oder anderen sagen, dass der Sound nicht ganz so gut abgemischt war. Naja, ich fand es war ein spitzenmäßiges Liveerlebnis.