Oh! Gibt es die noch? Oder wieder? Die Antwort lautet: Ja! Und zwar nicht erst seit neuestem. Zusammen mit Legenden wie u. a. den SPECIALS waren MADNESS damals in den Late Seventies beim großen Ska-Bang dabei. Später orientierten sie sich gen Pop und wurden eine absolute Top-Ten-Band. Wer kennt nicht „Our house“? Und nun tauchen sie, sogar in Originalbesetzung, wieder auf. „The dangermen sessions volume one“ zeigt sie wieder ganz nah bei ihren Wurzeln, die da heißen Ska und Reggae. Zwölf Coverversionen werden aufgetischt. Mal kommen die Stücke aus dem Genre (u. a. BOB MARLEY, DESMOND DEKKER), mal hievt man alte Gassenhauer hinein. Das Ergebnis ist zwiespältig. Einerseits schüttelt es einem ob der Songauswahl wie z. B. „Rain“ von JOSÉ FELICIANO, „You keep me hanging on“ von DIANA ROSS & THE SUPREMES oder gar „Lola“ von den KINKS, andererseits kommt man nicht um das Geständnis herum, dass nicht alles streng riecht, obwohl es auf dem ersten Blick schimmelig erscheint. So ist die Version von „You keep me hanging on“ als absolut gelungen zu bezeichnen. Das macht Spaß! Wie auch „Girl why don´t you“, im Original von PRINCE BUSTER und „I chase the devil aka ironshirt” von MAX ROMEO. Andere Interpretationen sind dagegen nicht so gelungen, wie z.B. das schon erwähnte „Lola“, dem jeglicher Pfiff fehlt. Überhaupt fällt auf, dass das gesamte Album sehr entspannt klingt und weit entfernt von der Zackigkeit eines „One step beyond“ ist. Ansonsten wird alles geboten, was man für einen Dancehall-Schwoof braucht : Echoes, Bläser, Orgel und und und. Das ist zwar nichts für Puristen, für die nächste Sommerparty taugt es aber dicke. Zu rätseln, ob sich die Million-Singles-Sellers mit ihrem Comeback nun am andauernd prognostizierten Ska-Revival ranhängen wollen oder einfach nur wieder Bock aufs gemütliche, gemeinsame Musizieren haben, ist müßig. Ein endgültiges Urteil kann man erst fällen, wenn ein neues Album mit Eigenkompositionen vorliegt.