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LUNATICA – The edge of infinity

LUNATICA, die Dritte. Mit „The edge of infinity“ melden sich die Schweizer um Frontfrau Andrea Dätwyler mit einem Paukenschlag zurück. Gestärkt von dem Erfolg des letzten Albums „Fables & dreams“, vor allem in Japan, will man es jetzt wohl endgültig wissen. Nicht nur, dass man zwei bekannte Musiker wie Oliver Hartmann (u.a. AVANTASIA und AT VANCE) und John Payne (Ex-ASIA) ins Studio einlud, auch das Top Songwriter-Team Carl Falk und Sebastian Thott, das im Popbereich Mega-(erfolgreichen)Acts wie LINDSAY LOHAN und ANA JOHNSSON unter die Arme griff, wurde engagiert, um den Song „who you are“ zu schreiben. Die Zeichen stehen also auf Sturm!
Einordnen kann man LUNATICA irgendwo in der Schnittmenge aus den weiblich gefronteten Symphonic-Epic-Metal-Acts wie AFTER FOREVER oder auch NIGHTWISH, wenngleich der Gesang von Andrea nicht so opernhaft wie der von Tarja ist. Musikalisch passt das aber durchaus ins Bild.
Los geht’s mit dem formidablen Smasher und Titelsong „the edge of infinity“. Episch und im 16:9 Breitbild sozusagen huscht der Song an den Lauschern des geneigten Hörers vorbei. Gute Rhythmik und eine Stimme mit Wiederhaken-Effekt, inklusive des Doublebass-Spiels des Schlagzeugers, fräsen sich in die Gehörgänge und lassen den Song zu einem Highlight auf dem Album werden. Die meisten Songs legen Wert auf Atmosphäre, und natürlich stehen die Stimme von Andrea sowie die Keyboard-Arrangements im Vordergrund. Die Gitarren geraten dadurch etwas in den Hintergrund, was man hätte verhindern sollen. Wie bereits oben erwähnt, wurde der Song „who you are“ von einem Songwriter-Hit-Team verfasst, und das hört man auch sofort. Eine schmissige Halbballade mit Ohrwurm-Chorus. Definitiv eine Single! Mir persönlich gefällt das zwischen lässigen Keyboard-Passagen und satten Riffs pendelnde „out“ noch besser. Mit „the power of love“ hat man dann doch noch eine amtliche Ballade im Programm, die ebenfalls Hitpotential aufweist. Der Rausschmeißer „emocean“ (schönes Wortspiel!) ist gleich zweimal vertreten. Einmal singt ihn Andrea im Alleingang und einmal steht ihr als männlicher Part oben genannter Oliver Hartmann zur Seite. Der Song bietet sich für das Duett an und gefällt mir in dieser Version auch besser. Man hört einfach die Erfahrung und Reife, die Oliver inzwischen innehat. Mit fast neun Minuten ist es nicht nur der längste Track (einziger Longtrack), sondern auch mit der stärkste Song und setzt nochmal ein Ausrufezeichen hinter ein ambitioniertes und gut ausgeführtes Metal Album.
Eine schmissige Produktion, diverse Hits im Gepäck und ein schönes Cover, was will man mehr? Könnte ein Kandidat für die nächste Erfolgsband aus Europa sein!