BILLIE THE VISION & THE DANCERS – Where the ocean meets my hand

Fröhlich beschwingter Indie-Folk-Pop erwartet einen auf „Where the ocean meets my hand“, dem dritten Longplayer von BILLIE THE VISION & THE DANCERS aus Malmö. Also eigentlich eine Musikrichtung, die mir so gar nicht zusagt, und anfangs fragte ich mich ernsthaft, ob die CD nicht für einen anderen Schreiber bestimmt war und mir nur versehentlich in die Hand gedrückt wurde. Aber wie der Zufall es so will, stellte ich nach dreimaligem Reinhören fest, dass ich die CD gar nicht weitergeben muss, denn irgendwie hatte mich bereits der Opener gepackt. Das hat ein bisschen was von den HIDDEN CAMERAS, DAVID & THE CITIZENS und HERMAN DUNE und dürfte dem weiblichen Teil der musikinteressierten Welt vielleicht sogar noch besser gefallen als mir, wenn ich mal ganz pauschal nach den Kommentaren auf ihrer myspace-Seite und den Geschmäckern der Blueprint-Redaktion urteile. Sieben Männer und Frauen stecken hinter dem langen Bandnamen, natürlich kein einziger „Billie“, und überhaupt sind so manche Geschichten, die sie uns vortragen, rein fiktiver Natur, wie uns das Info verrät. „A beautiful night in oslo“ scheint hingegen real zu sein, immerhin tauchen einzelne Mitmusiker namentlich in dem Song auf, und beschreibt den Abend nach einer Show in Norwegen zusammen mit den PIPETTES. Sehr amüsant und kurzweilig und passend fröhlich intoniert! Wenn es zum Ende des Album jedoch „I need love, love, love“ heißt, im nächsten Song zum gemeinsamen Hallelujah angestimmt wird und auch Abschlussstück noch mal die Zeilen „Lilly, I love you“ fallen, wird es mir zuletzt doch ein bisschen zu viel der Glückseligkeit – ganz unabhängig davon, ob die Texte zum Teil ironisch verstanden werden wollen oder nicht.