Noch so eine aufstrebende, junge Post-Core, Nu- Rock, Emo-Core… was auch immer für ´ne Core-Band. Das verspricht der Bandname aus drei unzusammenhängenden, aber irgendwie cool klingenden Wörtern, sowie ein Cover, das genauso zusammengewürfelt aussieht, wie der Bandname klingt. Hinzu kommt ein Bandfoto auf dem die Protagonisten aussehen wie Models aus einem Modekatalog für wütende und depressive Teenager. Trendy Haupthaar, Piercings und der Quotenschönling, auf den alle pubertierenden Mädels stehen, dominieren. Alles im allen hatte ich schon keine Lust mehr, mir diese CD anzuhören.
Als die Neugierde und der Wille nach Bestätigung meines Vorurteils zu groß wurden, mir ein Freund dazu noch sagte: „Die sind echt geil“, habe ich die CD voller Erwartung in meinen Player gepackt. Ich war überrascht. Aus meinen Boxen kam doch tatsächlich Druck in Form eines Gitarrenriffs, dass so richtig rummst. Der Eröffnungssong „Goodbye my love“ macht Lust auf mehr. Auch die drei folgenden Songs des Albums haben Spaß gemacht. Allen voran der Song im BOYS SETS FIRE- Stil „You got served“.
Aber nach und nach ist dann irgendwie nichts mehr passiertt. Langeweile machte sich breit. Die leisen „ich bin Emo und muss weinen“- Passagen wurden immer mehr und länger. Rhythmisch gab’s keine große Abwechslung, gleiches gilt auch fürs Songwriting. Halftime-Parts funktionieren leider nicht in jedem Song genauso wie bei verwandten Bands wie TAKING BACK SUNDAY. Ein Kommentar sei mir hier erlaubt: „einfach öfter mal durchknüppeln, dann wird auch alles gut!!!“.
Absoluter Tiefpunkt meines Hörerlebnisses war dann „Hollywoodemia“, die obligatorische Emo-Ballade, die auf jedem vergleichbarem Album existiert, aber nur in den seltensten Fällen auch existenzberechtigt ist (um Mädels ins Bett zu bekommen, braucht man solche Songs nicht).
Schade, dass sich die Band mit ihren größtenteils wirklich geilen Riffs, metalartigen Intros und Zwischenspielen nicht nur durch eben beschriebenes Songwriting, sonder noch durch (ich will nicht langweilig sagen) wenig innovativen Gesang weit unter Wert verkauft.
Meine Vorurteile haben sich in dem Sinne bewahrheitetet, dass die Musik nichts Neues mit sich bringt und die Jungs sich, trotz der sehr guten Instrumentalisten, die sie sind, hauptsächlich aus dem Topf der funktionierende Schemen bedienen, die ihnen Bands wie THURSDAY vorgemacht haben. Das machen LOVEHATEHERO allerdings wirklich gut. Fans dieser Musik sollten sich dieses Album kaufen.