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GILBERT ISBIN – Red wine

Dass Traurige Tropen nicht die massenkompatibelste Musik veröffentlicht, dürfte sich vielleicht schon herumgesprochen haben. Und so handelt es sich auch bei dem neuen Album von GILBERT ISBIN um eine Perle der besonderen Art, die nur allzu gut auf die bluNoise-Vision passt. GILBERT ISBIN ist 1953 in Belgien geboren und hat mit 18 Jahren ein Studium der Gitarre angefangen, nachdem er bereits seit geraumer Zeit barocke Laute spielte. Und entsprechend handelt es sich auch bei „Red wine“ um ein hochklassiges, akustisches Gitarrenalbum, das durch keine weiteren Instrumente ergänzt wurde. Stilistisch werden hier Elemente aus Jazz, Klassik, Avantgarde und Weltmusik miteinander vermischt und mit vielseitigen Improvisationen verschmolzen. Natürlich ist das Ganze nicht allzu leicht verdaulich. Aber diese Absicht dürfte der Künstler auch kaum hegen. Vielmehr kann das Album herhalten, wenn man es sich zu Hause allein mit einem Glas Rotwein gemütlich macht und ansonsten eine Klassik-CD heraussuchen würde. Daher vielleicht auch der Albumtitel!
Viele Passagen erinnerten mich von den Arrangements und den mehrfach übereinandergelegten, verschiedenen Gitarrenparts an NICK DRAKE, bevor ich las, dass GILBERT ISBIN ihm bereits zuvor ein Coveralbum gewidmet hatte. Auf „Red wine“ befindet sich zudem noch mit „Little wing“ ein Coversong von JIMI HENDRIX, was mir ohne den Vermerk aber auch nicht aufgefallen wäre, da ISBIN das Stück doch ziemlich neu interpretierte.
Insgesamt ein sehr beeindruckendes Album, das man sich aber ob der Komplexität auch nicht immer anhören kann.