Anfang 2014 verkündeten EFTERKLANG nach 13 Jahren ihr Abschiedskonzert. Dies sollte noch richtig groß und dekadent gefeiert werden, wo alles begann: in Sønderborg. Tatsächlich war dies ein unvergessliches Konzert zusammen mit dem ortsansässigen Symphonieorchester, einem riesigen Chor und unzähligen weiteren Gästen, die die Band im Laufe ihrer mehr als zehnjährigen Bandgeschichte in den verschiedensten Formen begleitet hatten. Einen sehr sehenswerten Zusammenschnitt findet ihr hier.
Genauso wichtig war für ihre Fans aber natürlich auch die Antwort auf die Frage, wie es mit EFTERKLANG weitergeht. Die Formulierung auf der Homepage war zwar etwas schwammig, ließ einen großen Fan aber zumindest hoffen. Nach dem Konzert sei es „Zeit zu reflektieren und sich weiterzuentwickeln. Wir wollen die Bedeutung von EFTERKLANG, wie wir agieren, kreativ sind und auftreten, fundamental ändern.“
Und hier ist die Antwort. Sie heißt LIIMA, und mit dabei ist tatsächlich der Kern von EFTERKLANG in Person von Casper Clausen am Gesang, Rasmus Stolberg am Bass und Mads Brauer an den Synthies und sonstigen Elektronika. Hinzu kommt Tatu Rönkkö, der EFTERKLANG in den letzten Jahren an den Percussions begleitet hat. Klingt alles so, als ob es doch so weitergehen könnte wie bisher. Nicht?
Jein. Die Stimme von Casper Clausen ist natürlich unverkennbar, wenngleich sie hier oft derart moduliert wird, dass die Wärme und Tiefe bis zur Unkenntlichkeit verfremdet wird. Schade.
Doch Modulation und Effekte stehen bei LIIMA eh im Vordergrund. Die Beats bestehen aus Drum-Samples, der Bass liefert die bassline, ansonsten wird geschraubt und gebastelt, was das Zeug hält. Das wirkt teils holprig, meistens aber doch sehr durchdacht, wobei die stilistische Ausrichtung irgendwo zwischen 70s Pop, Krautrock und den schon auf „Piramida“ eingesetzten Field Recordings liegt. Ob dies nun gefällt, muss jeder für sich selbst überprüfen. Mein Highlight liegt im sehr groovigen „Amerika“.