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LIEDFETT – Klarkomm

„Sauflieder gibt es auf ‘Klarkomm’ übrigens gleich mehrere”. Na, das ist doch mal ein wirklich informativer Satz. Die Hamburger Jungs von LIEDFETT können aber nicht nur das. Die Herren beherrschen das gesamte Spektrum von Rap bis Punk, und das zeigen sie auf „Klarkomm“ auch in herzerfrischender Weise. Jedenfalls haben sie es alles andere als „verkackt, bevor es losgeht“. Das steht mal fest. Und das ist mal fröhlich, mal verrückt, mal verträumt und mal einfach wild. Insgesamt jedenfalls mehr als nur Liedermaching. Textlich schaffen es die drei ebenso abwechslungsreich zu sein wie ihre Musik. Hier wird nicht platt gereimt, hier wird noch was erzählt, selbst wenn es nur ums Trinken geht. Aber das tut es eben nicht immer und wenn, dann sogar mit Tiefgang, wie in „Schweinehund“, meinem Favoriten des Albums. „Und morgen heul ich rum / mache Blabla / muss selbst schon lachen / mach es mir klar / pfleg mich, mach mich bitte gesund / übermorgen bin ich wieder n Schweinehund“. Katerstimmung mal anders. Während es direkt im nächsten Song wieder heißt: „Ich hab aufgehört zu trauern / doch am Trinken hab ich Spaß“. Also, für jeden was dabei! LIEDFETT sind düster und gleichzeitig strahlend hell, sind mal PETER HEPPNER („Siehst du mich“) und mal PHRASENMÄHER („Kater“). Man könnte auch sagen, LIEDFETT sind schlicht wie das Leben, das eben so schön sein könnte, es aber leider nicht immer ist. Kennen wir alle. Daher kennen wir auch alle schon ein bisschen LIEDFETT. Es wird jedoch empfohlen, mehr daraus zu machen, als eine flüchtige Bekanntschaft. „Immer schön zu Hause heulen und draußen posen“. Auf geht’s! Reinhören. Und verstehen. Und verstanden werden.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.