Neulich habe ich meinen Geburtstag zum Teil beim Karaoke gefeiert. Und da ist mir mal wieder aufgefallen, wie gut es ist, für ein Fanzine wie das Blueprint zu schreiben. Denn die „Vorauswahl“ der Songs war so dermaßen gruselig, dass es mir fast den Atem verschlagen hat. HELENE FISCHER gefolgt von ABBA und NIRVANA. Bis wir endlich mit der zugehörigen Software klarkamen und auf die restlichen Gäste warteten, probierten mein Bandkollege und ich den einen oder anderen 08/15-Song aus. Machte zwar Spaß, kickte aber nicht so richtig.
Als wir dann die Suchfunktion nutzen konnten, musste ich natürlich feststellen, dass es unter 56.000 Songs kaum welche derer gab, die ich mir vorher zurechtgesucht hatte. So musste ich dann doch auf das eine oder andere Klischee zurückgreifen – und nach einigen Bieren ist das dann auch egal, und „Sweet Caroline“ macht mit acht Menschen einfach mehr Spaß als alleine.
Übrigens machten meine Gäste folgende Erfahrungen: AMY WINEHOUSE ist gar nicht so leicht zu singen, und „aber du magst den Song doch“ macht „Running up that hill“ ebenfalls zu keinem mal eben so zu singenden Song. Aber auch: „Wow, ich hab’s geschafft, bei ALLIGATOAH mitzuhalten!“
Die Bandbreite der ausgewählten Songs war jedenfalls schön und erinnerte mich eben häufiger auch an die Arbeit beim Blueprint: Manche Songs möchte man sofort mitsingen, andere selbst interpretieren und wieder andere gerne irgendwo vergraben. Und, sind wir ehrlich, so geht’s uns auch bei unseren k&s. Die neuesten Beweise liefern wir euch jetzt.
ANIKK – Heart breath (Label: Eigenregie, VÖ: 01.03.2024)
(so) Ja, nett. Aber für mich wie so oft die falsche Musikrichtung. Zu viel R&B, zu viel triefende Wärme, zu viel Pop. Wenn auch der Opener „Sex with sox“ ziemlich eingängig ist, nicht nur wegen des Titels. Und ANIKK gibt sich auch Mühe, auf dieser EP ihre gesamte Bandbreite zu zeigen, von discotauglichen Hits bis verträumten Balladen. Das gelingt ihr auf jeden Fall, aber was ihr nicht gelingt, ist mich aus meinen eigenen Tagträumen zu reißen, die ich neben dem Hören so träume, weil es sich recht einfach machen lässt, bei dieser „Nebenher-Musik“. Ich meine nett gar nicht böse, aber mehr fällt mir hierzu kaum ein.
https://www.facebook.com/aniksmusic
BEAUX GRIS GRIS AND THE APOCALYPSE – Hot nostalgia radio (Label: Grow Vision, VÖ: 05.07.2024)
(bc) Bei BEAUX GRIS GRIS AND THE APOCALYPSE fließt einiges zusammen: Americana, Soul, Rock’n’Roll, Power-Pop, Folk. Kalifornische Leichtigkeit, inspiriert durch den Sound von New Orleans. Dass ich mir einige der Stücke von „Hot nostalgia radio“ auch gut auf einem Tarantino-Filmsoundtrack vorstellen könnte, ist vielleicht kein Zufall, denn Frontfrau Greta Valenti verdient auch als Filmemacherin ihr Geld. Auf jeden Fall ein ziemlich lässiges Album, das uns hier serviert wird.
https://beauxgrisgris.com
BILLIONS OF COMRADES – Trotop (Label: Rockerill / Black Basset, VÖ: 12.04.2024)
(jg) THE ROBOCOP KRAUS wurden (zumindest in der Vergangenheit) ja gerne als Dancepunk umschrieben, mit Referenzen an Bands wie THE MAKE-UP, WIRE und THE CURE. All dies trifft auch auf das dritte Album der Belgier BILLIONS OF COMRADES zu und wird auch auf dem Infozettel ähnlich einsortiert – mit einem kleinen Unterschied. Weil gängige (Hör-) Gewohnheiten ständig wieder in Frage gestellt werden, fällt „Trotop“ am Ende doch etwas zu gequält einfallsreich aus und ist mitunter anstrengend zu hören. Eigentlich schade, weil die Ideen und der Ansatz sicherlich richtig sind.
https://billionsofcomrades.bandcamp.com/album/trotop
BOWMEN – Mission IV (Label: Fastball Music, VÖ: 31.05.2024)
(jg) Bei BOWMEN aus München tauchen im Bandinfo als Referenzen u.a. ALICE IN CHAINS und LED ZEPPELIN auf, ich würde das Ganze noch um die Begriffe Classic Rock/Hardrock und NuMetal ergänzen und Bands wie SKID ROW und SCORPIONS aufzählen, in den melodischen Momenten kommen mir sogar noch INCUBUS in den Sinn. Mal groovy, mal alternativerockig, manchmal sogar ein wenig funpunkig, stets ein wenig retro, immer aber auch mit einem guten Gespür für Melodien. Meine musikalische Baustelle ist das aber trotzdem so gar nicht.
https://fastball-music.bandcamp.com/album/mission-iv
BUZZARD BUZZARD BUZZARD – Skinwalker (Label: Communion Records, VÖ: 12.04.2024)
(jg) Richtig gute Partystimmung kommt bei den britischen Glamrockern BUZZARD BUZZARD BUZZARD auf. Lasst Euch von der Schubladisierung „Glamrock“ nicht abschrecken – ist eigentlich auch nicht meine Baustelle. Aber bei den Jungs hier aus dem schönen Cardiff ist alles so überzeichnet, dass es schon wieder Spaß macht. Man packe als Grundlage ein bisschen QUEEN, DAVID BOWIE und SPINAL TAP in einen Mixer, schmecke es mit einer Prise WEEZER (für das Pop-Feeling ab) und ergänze ein paar kurzweilige Rockgitarren à la MOTORPSYCHO (zu „Barracuda“-EP-Zeiten). Das rockt, lädt zum Mitsingen ein und ist mindestens so unterhaltsam wie WE ARE SCIENTISTS und THE WOMBATS zusammen. Der Festival-Sommer kann kommen!
https://buzzardbuzzardbuzzard.com/
CHICHARRON – Estrella tropical (Label: Maaula Records, VÖ: 03.05.2024)
(jg) Um an meine Beschreibung von LAURENT BARDAINNE & TIGRE D’EAU DOUCE (siehe weiter unten) anzuknüpfen: auch die World Music hat sich stark verändert. Früher fast nur auf Afrika-Festivals oder auf Stadtteilfesten wie der Altonale präsent, findet auch Weltmusik immer mehr Beachtung. Wen wundert’s, wenn Bands wie CHICHARRON sofort gute Stimmung und Urlaubsfeeling verbreiten? Die Band stammt zwar größtenteils aus Frankreich, stilistisch ist ihre beschwingte Musik aber viel mehr eine Zeitreise durch Lateinamerika.
https://www.facebook.com/chicharrondiablo/
HUMAN ZOO – Echoes beyond (Label: Fastball Music, VÖ: 14.06.2024)
(jg) Heieiei, HUMAN ZOO aus Balingen passen ja sogar noch weniger zu mir als die BOWMEN aus München (siehe oben). Das Info beschreibt ihren Stil als Rockmusik aus den Achtzigern. Ich würde sogar noch mehr zur Hardrock-Schublade tendieren. Mir fallen da Bands wie EUROPE, WHITESNAKE und DEF LEPPARD ein, aber auch hier spielt der melodische Aspekt wieder eine ziemlich große Rolle. Fast schon beim ersten Hören mitsingbar. Vielleicht sollten die beiden Bands mal zusammen auftreten, quasi als Länderpartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Bayern.
https://www.humanzoo-music.de/
KAFKA BAND – Der Process (Label: Indies Scope Records, 12.01.2024)
(so) Okay, wer sich KAFKA BAND und das Album „Der Process“ nennt, sich mit der Literatur Kafkas beschäftigt, diese vertont, der wird wohl nicht das Ziel haben, lebensbejahende, fröhliche Musik zu machen. Davon bin ich Fan. Leider nicht von Kafka, war ich noch nie. Und leider schafft es auch die KAFKA BAND nicht, diese Liebe zu erwecken. Diese mal düsteren, mal poppigen Elegien klingen für mich so sehr nach Hochschulband, nach Kunst (mit dickem Ausrufezeichen!) und Intellektualität, dass es aus jedem Song nur so heraustrieft. Für mich ist das zu viel gewollt und zu wenig erreicht. Passiert. Es muss ja auch nicht jede:r Kafka lesen.
https://kafkaband.eu
KHRUANGBIN – A la sala (Label: Dead oceans, VÖ: 05.04.2024)
(jg) Kürzlich hörte ich eine Radio-Rezension zum neuen Album von KHRUANGBIN, die mich aufhorchen ließ. Und auch die Süddeutsche spricht bei „A la sala“ von „Sommerurlaubsersatz“ und „die trippigste Musik, die man seit langem gehört hat“. Was sicherlich an den zarten, angejazzten Gitarrenklängen und den gelegentlich hingehauchten Vocals liegen könnte, die dich zurück in die Zeiten des 70s Psychedelic Rock katapultieren. „Luftig“ trifft es ebenfalls ganz gut, wie das Presseinfo es benennt. Andere würden es stattdessen vielleicht als sacht oder einschläfernd umschreiben. Ich schwanke noch.
https://khruangbin.bandcamp.com/album/a-la-sala
LAURA MAILAN – Rausch (Eigenvertrieb, VÖ: 02.06.2024)
(bc) Von „Rebellischer Sanftheit“ ist im Infoschreiben die Rede, und irgendwie kann ich das so unterschreiben. „Rausch“ wirkt im ersten Moment wie ein Pop-Album, lässt jedoch in der hinteren EP-Hälfte auch Einflüsse aus Indie, Reggae und Punk durchschimmern, ohne dabei wirklich anzuecken. Inhaltlich bezieht sich die Berlinerin auf das Leben mit all seinen Höhen und vor allem Tiefen, ohne dabei den Humor zu verlieren, frei nach dem Motto: „Raus aus der Vermeidungshaltung und rein ins Leben!“. Recht hat sie.
httpss://lauramailan.com
LAURENT BARDAINNE & TIGRE D’EAU DOUCE – Eden Beach Club (Label: Heavenly Sweetness, VÖ: 29.03.2024)
(jg) Wenn sich der Jazz in den letzten Jahrzehnten verändert hat, dann vor allem in Richtung Zugänglichkeit. Dass auf Festivals wie dem Watt en Schlick, Haldern Pop, Golden Leaves oder Green Man inzwischen auch GOGO PENGUIN, EZRA COLLECTIVE, MAMMAL HANDS und GRANDBROTHERS gebucht werden, deutet dies bereits an. LAURENT BARDAINNE & TIGRE D’EAU DOUCE sind ein weiteres Beispiel dafür, das unbeschwert und groovy daherkommt und mich an die beiden Letztgenannten erinnert. Insofern würde die Band aus Paris perfekt in die smoothe Stimmung des titelgebenden Eden Beach Club passen!
https://laurentbardainnetigredeaudouce.bandcamp.com/album/eden-beach-club
LEDFOOT – Outsiders (Label: TBC Records, VÖ 03.05.2024)
(so) Scott Macconnell verlässt sich nun wieder mehr auf das, was ihn auszeichnet, als auf das, was er auf „Lava Lamp“ veranstaltete. Düsteren Americana, der mal an NICK CAVE und mal an JOHNNY CASH denken lässt. Man spürt fast den Staub zwischen den Zähnen und riecht die Ausweglosigkeit des Lebens, dem LEDFOOT allerdings doch noch eine Menge Positives abzugewinnen weiß. Und selbst Songs wie „Dead is dead“ strahlen das noch aus, klingen teilweise sogar nach – festhalten! – BON JOVI. Amerikanischer Folk in seinen verschiedenen Ausprägungen ist das, was man von LEDFOOT erwartet und das, was man von „Outsiders“ bekommt. Verlässlich.
https://ledfoot.bandcamp.com
LINDIGO – Oyé maloya (Label: Hélico, VÖ: 14.06.2024)
(jg) LINDIGO kommen aus La Réunion, wo meine Schwester gerade im Urlaub und sehr begeistert war. Viel Rhythmik mit Trommeln, dazu kreolischen Gesang. Zugleich zeigt diese Musik auf, dass Weltmusik eben ein recht breites Spektrum ist. Während man mit (größtenteils) westlichen Hörgewohnheiten auch zu CHICHARRON (siehe oben) sofort Zugang findet, fällt es mir bei dieser traditionellen afrikanischen Musik von LINDIGO, die im Grunde nur aus Gesang und Percussions besteht, wesentlich schwerer. Die Absicht der Band besteht darin, das Leben des Kollektivs vor das Individuum zu stellen, was ihre Musik ganz gut verdeutlicht.
https://www.facebook.com/lindigo.officiel/
MANUEL SCUZZO – Traumfabrik (Label: Misitunes, VÖ: 01.03.2024)
(so) Anstrengender Minimalelektro, der viel zu selten von irgendwie seltsamen Lyrics aufgelockert, sondern eher von klassischen Elementen noch beschwert wird. Es flirrt und es klimpert, es fiept und es raschelt. MANUEL SCUZZO bietet auf „Traumfabrik“ sicherlich das Material für Träume, aber ob es nun besonders schöne sind, das muss jede:r für sich selbst entscheiden. „Sound goes round“ mag sicherlich stimmen, aber so kommt man halt immer wieder am Anfang an. Und ehrlich gesagt möchte ich nicht unbedingt noch einmal von vorne mit diesem Album beginnen. Vielleicht eher im dargebotenen „Wasser“ versinken. Aber macht euch natürlich lieber selbst ein Bild von diesen Klangwelten, wenn ihr mögt.
https://manuelscuzzo.bandcamp.com
MICHELE DUCCI – Sive (Label: Monotreme Records, VÖ: 07.06.2024)
(jg) Mit Popmusik verhält es sich so ähnlich wie mit Filmen von Rosamunde Pilcher oder Inga Lindström. Betrachtet man die einzelnen Komponenten, sind sie zweifelllos schön. MICHELE DUCCI verfügt über eine sanfte, warme Stimme, während in den erwähnten Schmonzetten durchaus idyllische Landschaften und hübsche Menschen auftauchen. Das Problem ist aber bei beiden: alles ist ziemlich vorhersehbar, oftmals überzeichnet und für Musikliebhaber oder Cineasten schnell ermüdend. MICHELE DUCCI hat zuvor in diversen Elektropop- und HipHop-Projekten mitgemischt, bevor er sich entschloss, ein Soloprojekt zu starten, das möglichst schlicht und weit weg vom kommerziellen Druck stattfinden sollte. Umso überraschender, dass er nun Musik veröffentlicht, die man nicht anders als „Mainstream Pop“ benennen kann. Simple Akkorde, die jeder Hobby-Pianist beherrscht, dazu Textbausteine wie „Darling, don’t go away“, „just make me smile“ und „I don’t wanna stay alone“. Schnarch! Gefühlvolle Musik zu schreiben, die wirklich das Herz berührt und Gänsehaut verursacht, funktioniert dann doch nicht ganz so einfach.
https://michele-ducci.bandcamp.com/album/sive
MONOLITH – Horizon (Label: Fuego Records, VÖ: 26.04.2024)
(jg) In der Mode und der Musik wiederholt sich alles irgendwann. Im Molotow sollen die Kids kürzlich zu ECHT und ABBA abgerockt haben (noch vor zehn Jahren undenkbar!), während 2024 Baggy-Pants und Ballerinas ein Revival erleben sollen. Die Bremer von MONOLITH scheinen hingegen die 60er und 70er mit Bands wie DEEP PURPLE, THE DOORS und vor allem BLACK SABBATH wieder aufleben zu lassen. Und das machen sie sogar ziemlich gut. Wahrscheinlich ist es die psychedelische Komponente, die die Bremer laut Info erst auf diesem Album mehr herausgearbeitet haben, dem Album eine gewisse Ruhe verleiht und die mich gelegentlich auch an THE DOORS denken lässt. Eine Umbenennung der Homepage sollte man insofern vielleicht mal in Betracht ziehen.
https://www.monolith-doomrock.com
NILIPEK. – Uydurdugumuz Oyunlarla (Eigenvertrieb, VÖ: 03.05.2024)
(bc) Nein, ich bin nicht auf der Tastatur eingeschlafen – der Albumtitel schreibt sich wirklich so! Bei NILIPEK. handelt es sich um eine Musikerin aus der Türkei, die hier eine erstaunlich vielseitige Platte vorlegt, deren Bandbreite sich von Pop und Indie-Folk über türkische Folklore bis hin zum Rock reicht und die gerade durch die Kombination mit dem türkischen Gesang ihren ganz besonderen Charme versprüht. “Uydurdugumuz Oyunlarla” repräsentiert somit das moderne, demokratische und kreative Gesicht der Türkei, ohne die Tradition und Geschichte des Landes aus den Augen zu verlieren.
https://www.nilipekmusic.com
ØYVIND HOLM – Paradox of laughing (Label: Crispin Glover Records, VÖ: 26.01.2024)
(so) ØYVIND HOLM kann sich einfach nicht entscheiden. Soll das Ganze jetzt eher eine Rocknummer oder doch eher ein folkiges 60s-Album werden? Oder doch etwas ganz anderes? Ich kann das nicht beantworten, mir ist „Paradox of laughing“ in jedem Fall zu viel Durcheinander. Da kommen zunächst hart rockende Töne, die auf Bands der 70er schließen lassen, nur um sich dann mit den BEATLES und noch softeren Tönen zurückzumelden. Zwischendurch wird’s dann auch noch orientalisch-indisch. Nun ja, ØYVIND HOLM wird sich dabei etwas gedacht haben. Für mich ist’s nur ein vorübergehender Gedanke.
https://www.facebook.com/oeyholmsolo/
SCHUBSEN – Das Öffnen der Visiere (Label: Flight13 Records, VÖ: 17.05.2024)
(so) Ach, ich weiß ja nicht. Das klingt so gewollt, so gepresst, so wenig locker, wenig klar. Es klingt vielmehr nach „ey, da gab es diese Band, die fand ich geil, wollen wir nicht klingen wie die?“ Schade, denn sicherlich war für SCHUBSEN mehr drin, als sich nach TURBOSTAAT anzuhören. So kommen sie bei mir jedenfalls an, textlich wie musikalisch, wobei sie textlich noch etwas negativer ausgerichtet sind als die Flensburger. Das ist gut gemacht, das ist sicherlich auch gut gedacht, aber es weckt in mir einfach nur Erinnerungen an bereits Dagewesenes. Das ist, ich wiederhole mich – schade.
https://schubsen.bandcamp.com
SENTA – Echo (Label: Sentahood / Lauter Lauter, VÖ: 10.05.2024)
(bc) Unter dem Namen OONAGH hat SENTA vor ungefähr zehn Jahren mal den Echo-Preis gewonnen und große Hallen gefüllt. Womöglich hat sie deshalb den Titel dieser EP gewählt. Zuletzt fand sie hingegen vor allem bei TikTok statt und war auf dem Reeperbahnfestival zu Gast. „Echo“ bietet sechs deutschsprachige Songs zeitgenössischer Pop-Musik mit Einflüssen aus Elektro und HipHop. Nächster Halt Eurovision Song Contest? Wir werden sehen.
https://sentamusic.de
SOOMA – Drü (Label: Gluttony Records, VÖ: 03.05.2024)
(jg) Es ist schon lustig, wie gut die Hauptschreiber von blueprint sich musikalisch einzuordnen wissen. SOOMA haben sich vor zehn Jahren in Zürich gegründet, 2018 ihr Debütalbum veröffentlicht, zwischenzeitlich waren sie zuammen mit ZEAL & ARDOR auf Europatour, und mit „Drü“ veröffentlichen sie nun bereits ihre dritte Platte. An mir ging das gänzlich spurlos vorbei, aber Bernd drückte mir die neue Platte ungefragt in die Hände und trifft damit ziemlich genau meinen Geschmack. Bulldozer-Noise-Punk in der Schnittmenge von Bands wie METZ, DIE! DIE! DIE! und TUNIC. Massiv, aber nicht anstrengend zu hören. Genauso wenig wie die in dieser Sparte eher ungewöhnlichen französischsprachigen Texte. Hinzu kommt eine äußerst gute und kraftvolle Produktion, die die Band in Eigenregie in die Hand genommen hat. Hut ab! Gleich mal checken, wann SOOMA das nächste Mal in Hamburg spielen…
https://sooma.bandcamp.com/album/dr
THE ANTIKAROSHI – L’inertie polaire (Label: L’inertie polaire, VÖ: 31.05.2024)
(jg) Inzwischen können selbst wir bei blueprint auf ein beachtliches Archiv zurückblicken. Irgendwie kam mir der Name THE ANTIKAROSHI bekannt vor, und tatsächlich finde ich bei uns noch zwei Rezensionen aus den Jahren 2009 und 2010. Ihr mittlerweile sechstes Album atmet vor allem die Dischord-Schule um Bands wie FUGAZI, FARAQUET und SHELLAC. Meist sperrig, dissonant und eigenwillig, manchmal aber auch mit richtig tollen Auflösungen. Wer’s einfacher möchte, kann ja schließlich immer noch Radio hören!
https://antikaroshi.bandcamp.com/
WOLFEN RELOADED – The Ghost from within (Label: Fastball, VÖ: 17.05.2024)
(so) Okay, im ersten Moment dachte ich noch an QUEENSRYCHE, mit einsetzendem Gesang weiß man dann aber sofort: Hier sind Deutsche am Werk, wie man unschwer am Englisch erkennen kann. Tut mir ja leid, aber der Akzent ist unüberhörbar. Ansonsten bieten WOLFEN RELOADED tatsächlich etwas reloaded: Nämlich Hard Rock der alten Schule, mit viel Gefrickel, harten Drums und möglichst melodischem Gesang. Wie gesagt, anfänglich erinnerten sie an QUEENSRYCHE, können diesen Vergleich aber nicht durchhalten. Wer Hard Rock mag, darf gerne reinhören.
https://fastball-music.bandcamp.com/album/the-ghost-from-within
YEAST MACHINE – Sleaze (Label: Tonzonen Records, VÖ: 19.04.2024)
(jg) Eine Yeast Machine zu haben, wäre sicherlich nicht schlecht. Insbesondere dann, wenn man überlegt, selbst Bier zu brauen. Mit dem Bier könnte man dann mit seinen Jungs mächtig abrocken zu gutem altem Grunge und Stoner Rock der Neunziger Jahre. Wo die Band den Verstärker aufdreht, bis die Röhren mächtig glühen und der Schweiß von der Decke tropft. Bis der Gitarrist zu guter Letzt auch noch das Wah-Wah hervorkramt, die Zuschauer die Pommesgabel nach oben recken und ordentlich abgemoscht wird! Pack ma’s! Ich brauche das alles heutzutage nicht mehr.
https://yeastmachine.bandcamp.com/