Ich sitze im Zug nach Bremen, am Mittwoch hat Werder eine furchtbare Niederlage kassiert, gestern sind die KLEINSTADTHELDEN beim Bundesvision Song Contest untergegangen. Immerhin haben Bremen und Niedersachen zu ihnen gehalten, ansonsten gab es aus keinem Land Punkte.
Ich mochte die KLEINSTADTHELDEN immer sehr, ihr Debütalbum war eine großartige Mischung aus Pop, Dissonanzen und Charme. Leider hat schon die erste Single „Indie Boys“ angedeutet, was jetzt das Album bestätigt. Der Charme ist auf der Strecke geblieben, vermutlich zwischen den ausgefeilten Arrangements und perfekt strukturierten Songs. Das muss man der Band wirklich lassen, die Songs sind gut gemacht und vielseitig, aber das behaupten auch alle Absolventen der Stage School von ihrem Gesang. Und wer mal im Büro neben denen gearbeitet hat weiß, was das für grausame Menschen sind…
Ich kann nicht mal im Detail sagen, was an diesem Album anders ist, aber ich stehe gefühlt noch in Buchholz am Bahnhof, während der Zug schon in Bremen ist. Die klareren Instrumente, die NDR2-Mitklatschteile und die gefühlt zu offensichtlichen Texte machen „Osterholz-Scharmbeck“ zu perfekt. Goodbye Schrammelrock, willkommen im Radio. Schade.