Die texanischen Harmony Vocals-Götter KING’S X sind wieder da! Nach dem etwas entäuschenden vorletzten Album „Manic moonlight“ und dem letztjährigen Output „Black like sunday“ – eine Einspielung alter, nie veröffentlichter Tracks, die leider auch nicht überzeugen konnte – ist mit KING’S X definitiv wieder zu rechnen! Man ging wieder zwei Schritte zurück zu den bandeigenen Wurzeln und präsentiert ein Album, auf das die Fangemeinde gewartet hat!
„Alone“ ist mit der schnellste Song der Scheibe und der richtige Einstieg, weiß er doch mit seinem Harmony Vocals und seinem klassischen Riffing voll zu überzeugen. Der größte Teil der Platte ist im Mid-Tempo gehalten, z. B. das schöne „stay“ oder das getragene „hurricane“. Hört euch nur den Refrain von „fly“ oder die Ballade „honestly“ an – das ist es worauf man jahrelang gewartet hat. Kaum eine Band außer KING’S X schreibt solche tollen BEATLES-Gesangslinien! Ein weiterer Höhepunkt ist das langsame „if“, das ohne weiteres auf „Ear candy“ hätte stehen können. Mit ausladenden Jams oder Experimenten hält man sich glücklicherweise zurück, einzig „sooner or later“, längster Song mit knapp sieben Minuten, geht nach der Hälfte des Songs in einen 4-minütigen Jam von Gitarrist Ty Tabor über, der bis zum Ende des Lieds anhält. Allerdings kann sich dieser hören lassen! Als Anspieltipp sollte man noch „bebop“ erwähnen, eine Nummer, die etwas aus dem Rahmen fällt. Sehr bluesig und mit Soul-Rhythmen angereichert verbreitet der Song gute Laune und weiß damit voll zu überzeugen.
Die Texte von „Ogre tones“ (ein Wortspiel im Sinne von over tones) sind natürlich wieder erste Sahne, wie schon immer bei KING’S X. Bestes Beispiel ist „get away“, das sich mit der göttlichen Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit befasst (die Frage nach dem Sinn taucht immer wieder auf).
Als alter KING’S X-Fan bin ich natürlich begeistert die drei Herren in einer so guten Form wieder zu hören! Auch wenn sich nicht alles gleich auf den ersten Höreindruck erschließt, bin ich doch absolut zufrieden und KING’S X waren schon immer eine Band mit Langzeitwirkung. Großen Anteil daran hat auch die Produzenten-Ikone Michael Wagner (u.a. METALLICA, SKID ROW), in dessen Studio in Nashville, Tennessee „Orge tones“ aufgenommen wurde.
Willkommen zurück Jungs!