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KETY FUSCO – Bohème

Der Opener „Hi, this is Harp“ stellt unmissverständlich die Frage: Haben sich die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN jetzt etwa eine Harfe dazugeholt? Die Antwort ist „Nein“. KETY FUSCO aber hat die Harfe ausgepackt, um uns umzuhauen. Mittels ungewöhnlicher Techniken, teils unter Wasser gespielt, zeigt die Künstlerin, welche enorme Bandbreite die Harfe als Instrument mitbringt. Sicherlich hättet auch ihr bei viele Tracks nicht darauf getippt, dass hier eine Harfe überhaupt mitspielt.
„Bohème“ fasziniert vom ersten Moment an. Dieses Album ist anders als alles, was man bisher kennt. Es erzeugt eine Stimmung, wie sie manch ein Slasherfilm nicht besser erzeugen könnte – und passt zeitgleich auch als Untermalung für ebendiesen. Bei „SHE“ (featuring IGGY POP!) kommt dann auch noch diese hypnotische, seltsame Stimme dazu und perfektioniert den Eindruck.
Dann wieder wähnt man sich im Auenland oder auch im Elfenwald, so diffizil und zart klingen die Töne. KETY FUSCO ist ein Album gelungen, das daran zweifeln lässt, dass ihr Instrument die Harfe ist. Vielmehr verzaubert sie uns mit diesem Instrument auf das Feinste, nimmt uns mit auf so manche Reise und offenbart, dass Harfen nicht nur zu billigen Lachern bei TBBT taugen, sondern ganze Welten erschaffen können. Unglaublich spannend. Und noch dazu passt dieses Album ganz hervorragend in den Herbst, zu seinen goldenen Farben und Stimmungen. Eine echte Empfehlung mit Seltenheitswert. Zumindest noch.

Meine Bewertung

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.