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KAISER CHIEFS – alias Kaizer Chief FC

„Everyday i love you less and less“ sind die ersten Zeilen, die KAISER CHIEFS Sänger Ricky Wilson an diesem Abend ins Mikro singt. Und das ist gleich viel lauter als noch bei THE CRIBS. Die hatten irgendwie die Arschkarte gezogen, und das, obwohl sie eigentlich mehr eingängige Hits hatten als die KAISER CHIEFS. Nun gut, so ist das halt als Vorband. Dafür kann man aber auch eine Hauptband an die Wand spielen. Das geht allerdings auch nur beim richtigen Publikum. Und das war heute eher nicht da. Denn diese Mischung aus PUR-Fan, NDR 2-Hörer und bürgerlichem Indie-Slacker hatte auf junge, laute Schrammelmusik keine Lust. Die wollen lieber die Arme schwenken und im Takt klatschen. Kein Witz.
SILBERMOND hätten von so einer Stimmung geträumt. Auf der Bühne gaben die KAISER CHIEFS alles, um irgendwie doch trotz debiler Publikumsanimation wie eine Rockband zu wirken und sie hatten sichtlich Spaß dabei. Knapp 90 Minuten zelebrierten sie ihre Songs und ließen keinen Hit aus. Zwischendurch immer mal wieder Publikumsanimation und Krach-Orgien auf der Bühne, und dann war es vorbei. Und wir sind wieder bei „Everyday i love you less and less“. Und so werde ich meinem Kollegen das nächste Mal auch sagen: „Mach mal was anderes an, mit KAISER CHIEFS bin ich eigentlich durch!“ So ein Konzert kann ein anderes Licht auf eine Band werden. (ob)

In der Tat. Als Fan der KAISER CHIEFS würde ich mich auch nicht gerade bezeichnen, aber es war nett, ihre Hits mal live zu sehen, die Bühne war optisch sehr gut auf verschiedenen Ebenen platziert und Ricky Wilson ließ wirklich keine Gelegenheit aus, um seine überschüssige Energie loszuwerden. Sei es das Erklimmen der Bühnenmasten, das Schaukeln auf der Leiter des Beleuchters, die Interaktionen mit dem Publikum, oder sein Marsch zur Bierbude, um sich während eines Instrumentalparts ein neues Bier zapfen zu lassen. Was natürlich alle Fans zu ebendieser Bierbude zog. Aber die Energie war auch nötig, traten die KAISER CHIEFS im Anschluss an das Konzert doch noch zum Benefiz-Fußballspiel gegen eine Auswahl des FC St. Pauli an. Natürlich nicht der derzeitige Profi-Kader, sondern eine Zusammenstellung aktueller und ehemaliger Spieler, sowie diverser Popstars (SASHA, Mark von WIR SIND HELDEN und der Neuzugang bei extra3: Tobi Schlegl ). Das Spiel verloren die Engländer zwar ebenso wie ein paar Tage zuvor die britische Nationalmannschaft, aber einen guten Zweck hatte es trotzdem, wurden nebenbei doch Spendegelder für Trinkwasser-Projekte in Afrika gesammelt.
Aber kommen wir noch kurz auf die CRIBS zu sprechen: nach zwei mittelmäßigen Openern zündeten sie ein wahres Feuerwerk an Hits – und das sage ich als Nichtwissender, der die Briten heute zum ersten Mal sah und hörte. Wer sich eine Mischung aus WEEZER, MAXIMO PARK und JIMMY EAT WORLD vorstellen kann und die einzelnen Bands zu schätzen weiß, sollte sich schleunigst nach den drei Briten erkundigen. Songs, die man bereits beim ersten Hören mitsingen kann, darf man wohl zurecht als Kassenschlager bezeichnen. Und dafür sei den Jungs die entsprechende Aufmerksamkeit gegönnt. (jg)

http://www.kaiserchiefs.co.uk/

http://de.wikipedia.org/wiki/Kaizer-Chiefs