Soloalben von Bassisten gibt es ja verhältnismäßig wenige, ebenso wie vermutlich Songs, die am Bass komponiert werden, recht selten sind. Mehr als ein Dutzend davon hat JOE LALLY, Bassist der legendären FUGAZI, auf seinem Debüt-Album „There to here“ versammelt. Und diese beweisen, dass es so ‚rum auch hervorragend funktionieren kann, dass nicht immer eine Gitarre das Heft in die Hand zu nehmen braucht, und dass Melodien auch auf einem Viersaiter funktionieren.
Um seine Hauptband ist es seit einigen Jahren recht still geworden, und so fand man endlich die Zeit, sich diesen Songs zu widmen, die darüber hinaus ohnehin nicht in den Bandkontext gepasst hätten.
Es groovt, fließt locker, der Bass ist stets im Mittelpunkt, spielt kleine Figuren, nie zu viel. Das Schlagzeug setzt dazu einfache Akzente, und nur selten schleichen auch einige Gitarrenakkorde umher, bieten sich an, halten sich jedoch im Hintergrund. Darüber Lallys stellenweise etwas näselnder Gesang, der hier und da an David Grubbs erinnert. Eine leise Platte ist es geworden, eine entspannte und entspannende, eine, die klingt, als sei sie an einem Sonntag-Nachmittag spontan mit Freunden im Wohnzimmer aufgenommen worden. Keine Aufreger, nichts zu spüren von dem Ungestüm, den man von FUGAZI gewohnt ist. In dieser Ruhe hat man Zeit, sich mit den zum Teil sehr nachdenklich stimmenden Texten Lallys auseinanderzusetzen. Und dann ist man plötzlich doch wieder ziemlich beunruhigt. Eine unscheinbare, aber eine gute Platte. Hört mal rein!