Alternativer Country ist ja seit geraumer Zeit irgendwie angesagt. JAMES APOLLO macht alternativen Country, und wie immer weiß ich nicht, warum das angesagte Musik ist. Nicht, dass „Good grief“ keine Momente hat, doch viele erinnerungswürdige sind´s nicht. Das Album wird mit einer lustigen Fingerübung auf einem Harmonium eröffnet. Okay, das lass ich gelten, wenngleich ich das auch hinbekommen würde. Das folgende „the alamo“ paart eine schnodderige NEIL YOUNG-Rotzgitarre mit dem schrägen Charme der seligen GREEN ON RED. Bis hierhin macht das Zuhören Spaß, doch leider legt der gute James nur eine falsche Spur und führt einen schnurstracks tief bergab in abseitige Countryhöhlen. Von nun an regiert überwiegend Besenschlagzeug oder unglaublich direkt in´s Ohr knackende Percussions, akustische Gitarren und was es sonst noch alles an einschlägigen Instrumenten in diesem Genre gibt. Mal erinnert das an NORAH JONES („dead men weight more“), mal an CHRIS ISAAK („Loneliness“). Mal schaut der Rock in Gestalt von TITO & TARANTULA vorsichtig um die Ecke („Libertyville“) oder unverkleidet („Three birds“, „Good grief“). Es darf zudem geswingt werden („Neko“) oder greinen („Long rope“). Komplettiert wird das Sammelsurium an Eindrücken von einem Stummfilm-Piano-Thema mit südamerikanisch angehauchter Begleitung („Slow burn“) und einem schrägen Kinderschlaflied mit schöner Quetsche(„All the pretty“). Das Album klingt morbide, teilweise schräg, wie eine Karrikatur des Countrys. Für mich persönlich zwei Schritte zu weit neben der Spur.