Was für ein Brocken, den uns JACKIEO hier vor die Füße werfen. JACKIEO, das ist ein Quartett aus Manchester, das vorliegende „Between worlds of whores and gods“ ihr erstes Album. Erscheinen wird es auf dem Skinny Dog Label, deren Betreiber keine Unbekannten sind. Schließlich spielt der eine, nämlich Pete Jobsen, hauptberuflich bei I AM KLOOT, während der andere, Guy Garvey, sein Geld bei ELBOW verdient. Beides sind, wie man weiß, sehr schöne Indie-Pop-Bands, umso überraschter ist man von dem, was hier über einen hinwegrollt.
Die Damen und Herren von JACKIEO nennen ihren Sound Punktrashblooze, und das möchte ich gern so übernehmen, denn dem ist eigentlich nicht mehr allzu viel hinzuzufügen. In ihren Welten, den Welten der Huren und Götter, riecht es nach „Burnt tyre rubber & sun“, es gibt den „Plastic black jesus“ und der „Silver low rider“ kommt über den „Rio grande“. Klingelt´s? Ja, einige Songtitel hören sich nach Kitsch an, nach den immer wiederkehrenden Rock´n´Roll-Themen. Doch sollten hier nicht nur diejenigen aufhorchen, die bei diesem Vokabular ohnehin schon aufgeregt auf ihren Stühlen hin und her rutschen, aber die besonders. Das hier ist anders.
Diese Band will nicht irgendetwas sein, sie ist und das ohne Kompromisse. Ihre Musik ist unbequem, ungezügelt, dreckig und manchmal sogar sexy und klingt dabei, wie leider viel zu selten, absolut authentisch. Man denke sich in etwa die Schnittmenge von der JON SPENCER BLUES EXPLOSION und ZEN GUERILA und man ist ziemlich dicht dran. Und ahnt dabei vielleicht auch, dass das, was einen hier erwartet, alles andere als leichte Kost ist.
Die Gitarren machen Krach, die Drums poltern und taumeln, und der Sänger quält sich durch die unterschiedlichsten Stimmlagen. Ein Manko in diesem speziellen Fall ist die zu lange Spielzeit, da sie oftmals nicht recht auf den Punkt kommen und nicht alle ihrer Songs wirklich ins Ziel finden.