JACK TEMPCHIN hat in seinem Leben zwar viele Songs für andere Interpreten (u.a. die EAGLES) geschrieben, hielt sich dabei selbst als Urheber aber oft im Hintergrund. Anders verhält es sich allerdings mit seinen Solo-Alben, die er in unregelmäßigen Abständen herausbringt: Hier kann sich der amerikanische Musiker selbst verwirklichen und den Sound spielen, der ihm vorschwebt. Im Falle von „Learning to dance“ ist die musikalische Bandbreite entsprechend weit gefächert und reicht von reduziertem Singer/Songwriter-Sound („Nothing with you“, „Ain´t nobody like you“) über verträumte Piano-Balladen („Living this love“, „You can go home“) und orchestrale Pop-Songs („Love´s first lesson“) bis hin zu Americana-Stücken („What if we should fall in love again“). Doch leider versäumt es JACK TEMPCHIN trotz dieser stilistischen Vielfalt und seinen unbestrittenen Songschreiberqualitäten, wirkliche Akzente zu setzen, zumal auch die Texte ausschließlich im zwischenmenschlichen Bereich angesiedelt sind und nichts wirklich Neues bieten. Somit bleibt „Learning to dance“ ein eher durchschnittliches Pop-Album, welches es in veröffentlichungsstarken Zeiten wie diesen nicht schafft, aus der breiten Masse hervorzustechen.
JACK TEMPCHIN – Learning to dance
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. September 2015
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.