Auf ihrem aktuellen Album „Sign, sign” schaffen es ISOLATION YEARS mit spielerischer Leichtigkeit Folk, Pop und eine Spur Country mit tiefgängigen Texten zu verschmelzen. Herausgekommen sind zwölf kristallklar und natürlich klingende Songs voller ergreifender Melodien und vielen, kleinen musikalischen Finessen. So übernimmt mal eine Flöte, eine Geige, das Piano oder ein Chor statt der Gitarre das Thema, rollen Pauken einen Break ein, klackern Rhythmushölzer oder klatschen Hände im Gegentakt, im Hintergrund spielt ein Akkordeon, oder Elektronik paart sich mit der Akustischen. Das Ganze wirkt so locker, so unverkrampft und natürlich, dass der offensichtliche Spaß der Musiker am Musizieren ansteckend wirkt. Sowas nennt man dann wohl eine wohlige Gute-Laune-Platte. Klasse auch die gänzlich unkommerzielle, natürliche Produktion, die gänzlich vom Klang der benutzten Instrumente und nicht von High-Tech-Brimborium lebt. Für einen Song wie „Albino child” würden TRAVIS ihre Seelen verhökern. Wenn das kein Hit wird, fresse ich einen norddeutschen Rundfunkredakteur. Auch „The monastery waits” und „The way wasn´t me” sind echte Highlights. In „Daddy I´m a pilgrim” und „Say-nothing day” hat man das Déjà-vu, THE GO-BETWEENS at their best zu hören. „Landslide” hingegen zitiert DEXY´S MIDNIGHT RUNNERS und „A lonely view” DEL AMITRI. Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. In Songs wie „Sign, sign” und dem Instrumental „Lugnet” werden die ISOLATION YEARS etwas beliebig, ohne aber den spielerischen Wohlklang zu verlieren. Knapp vorbei am perfekten Folkpop-Album kann man da nur sagen, was aber gut ist, denn danach hätte es nur noch den Split geben können. So schenken uns ISOLATION YEARS hoffentlich noch viele „Albino child”.