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IN JUNE – We are deeply saddened

Einen Monat im Namen und die Traurigkeit im Albumtitel. Na, wenn das mal nicht die nächste Emo-Band ist, die dem abgefahrenen Zug hinterher läuft. Ist es zum Glück nicht, auch wenn manche Rezensenten das herbei fantasieren. Nein, IN JUNE aus Nürnberg spielen „emotionalen Gitarrenpop britischer Prägung“, was es allerdings auch nicht besser macht. Sollte man vielleicht anderen überlassen. Den Briten zum Beispiel.
Die vier Herren um Songschreiber und Texter Ralf Bothe haben sich alle bereits mehr oder weniger in anderen Bands versucht und legen nun nach zwei EPs ihren ersten, in Eigenregie eingespielten Longplayer vor. Dass so was funktionieren kann, haben letztens zum Beispiel PALESTAR ganz eindrücklich bewiesen. Hier klappt das noch nicht ganz so gut. Gerade die kraftlose Stimme wird den leidenden Texten nicht gerecht, was man eventuell noch den gegebenen Produktionsmöglichkeiten anlasten könnte. Die Schieflage dagegen nicht. Das ist weder charmant, noch verleiht es eine besondere Note, wie der Beipackzettel es euphemistisch beschreibt. Das Titelstück „We are deeply saddened“ sticht da noch angenehm hervor, wenn Ralf Bothe im Sprechgesang das Ende der Welt proklamiert. Nur muss man leider feststellen, dass der eingestreute Damengesang das Stück dann doch noch ruiniert.
Die Welt ist schlecht, und mich hat es ganz besonders hart getroffen. So oder so ähnlich lesen sich die Texte. Plakativ. Subtil geht anders, muss ja aber auch nicht Intention gewesen sein.
Vielleicht sind IN JUNE eine der Bands, die erst auf der Bühne ihre wahren Qualitäten offen legen. Einen Versuch möchte man ihnen ja wenigstens zugestehen.