Beginnen wir mit der Vergangenheit: THE MOVIELIFE schafften es gerade in den USA, sehr viele Freunde zu gewinnen und waren dann nicht mehr. Vinnie Caruana konnte damit aber irgendwann nicht mehr leben und rief deswegen I AM THE AVALANCHE ins Lebe,n um wieder emo-angehauchten Poppunk in die Welt zu tragen.
Klingt alles sehr entspannt, und das ist es auch. Keiner sollte vom Debüt neue Geschwindigkeitsrekorde oder übermäßiges Geschrei erwarten, alles eher in den gemäßigten Lautstärke und Geschwindigkeitsregionen. Auch wenn mich jetzt viele verfluchen werden, aber manchmal, wie z.B. bei „murderous“ könnte der Chorus auch direkt von Mike Ness stammen. Schwieriger Vergleich, aber durchaus nicht fehl am Platze, denn die Songs sind mehr als nur drei Minuten A-B-A-B-C-B-B Muster. Sie sind auch keine ich-hab-so-viel-gute-Laune-dass-mir-die-Sonne-aus-dem-Arsch-scheint Poppunknummern, sondern druckvolle, tragende Stücke, die eine gewisse menschliche und songwriterische (ich weiß, dass es dieses Wort nicht gibt) Reife, die ich so nicht zwingend bei einer Drive-Thru Platte erwarten würde.
Es ist nicht eines dieser Alben, die sich schnell verschleißen, weil sie zu viel Ohrwurm und einseitige Stimmung haben. I AM THE AVALANCHE schaffen es, eine bessere Poppunk-Welt im großen Becken der NewSum182 Ableger zu basteln, die auch in einem Jahr noch nicht durch den nächsten Klon eingerissen wird.