HORACE PINKER – Local state interia

Fragt mich nicht wie, aber irgendwie habe ich es bisher immer geschafft, HORACE PINKER konsequent aus dem Weg zu gehen, was bei 20 Jahren Bandgeschichte, zahlreichen Veröffentlichungen und unzähligen Touren rund um den Globus schon eine beachtliche Leistung darstellt. So ist das siebte Studioalbum „Local state inertia“ also mein erster Kontakt mit der Band aus Chicago, und ich schau nun ziemlich blöd aus der Wäsche, weil ich bisher anscheinend wirklich eine gute Band verpasst habe. HORACE PINKER schütteln lässig eine emotionale Punkrocknummer nach der nächsten aus dem Ärmel und erinnern vor allem in etwas ruhigeren Stücken wie „No frequency“, „The damage done“ oder dem Titeltrack „Local state interia“ an meine persönlichen Neunziger-Emo-Helden JAWBREAKER und SAMIAM. Doch auch mit flotteren Nummern wie „Placebo effect“ oder „Charms and pills“ können sie durch die Bank überzeugen und sind, ehe man sich versieht, für so manchen Ohrwurm verantwortlich. Bleibt nur noch eine Frage offen: Wie komme ich jetzt bitteschön an die übrigen sechs HORACE PINKER-Alben?

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.