Vor zirka sechs Jahren hatte ich bereits das Vorgängeralbum besprochen, welches bei mir eher gemischte Gefühle hinterlassen hat. Und irgendwie werde ich auch mit dem Nachfolger von HOCH/TIEF nicht so recht warm. Dabei fängt das Album wirklich verheißungsvoll an: „Detroit“ ist ein großartiger Post-Punk-Song, dessen Wurzeln klar im amerikanischen 90er Jahre Emo-Sound zu suchen sind. Doch leider weigert sich das Trio auch weiterhin hartnäckig, diesen Stil auf LP-Länge durchzuziehen. Stattdessen fließen im Laufe der Platte auch Einflüsse aus Alternative Rock, Indie und Grunge mit ein und lassen keine wirklich klare Linie entstehen. Gewiss gehört dies zum Konzept von HOCH/TIEF, aber gerade in Kombination mit den deutschsprachigen Texten erinnert mich das Gesamtresultat deutlich mehr an SELIG als an SAMIAM – umgekehrt wäre es mir persönlich lieber gewesen.
HOCH/TIEF – Detroit Stuttgart
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:18. Juli 2017
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.