HARDSELL? Gehört hat man den Bandnamen schon des Öfteren, in puncto Musikgenuss aber doch Neuland, nun für mich das fünfte Album als Premiere. Wurde auch Zeit, würde so mancher sagen, denn das letzte Album wurde 2004 über Bandworm veröffentlicht. Laut Bandpromo haben HARDSELL sogar zwei Line-Ups, eines in Europa und eines in Amerika. Frage mich ehrlich gesagt nach dem Sinn der ganzen Sache. Will man somit flächenübergreifend die beiden großen Märkte bestmöglich bearbeiten und die Marke HARDSELL etablieren? Zudem kommt bei mir die Frage auf, wer das vorliegende Album aufgenommen hat. Produziert wurde das Ganze in den Staaten, heißt das, dass die Europäer bei der Aufnahme komplett raus sind? Eines vorweg, geboten wird nichts Neues, ein geläufiger Albumtitel, ein klassisches Old School Tattoo-Cover, die üblichen Oi-Texte, vorgetragen mit rauer und kraftvoller Stimme. Die Martens-Boots auf der Rückseite scheinen nicht frisch gewienert zu sein, man macht hier schließlich keine Ska-Musik, sondern hat vielmehr den Staub der Straße „geatmet“ und manch harten Knochen-Pogo mitgemacht. Melodien und Chöre gehen in Ordnung, nur passt der Gesang teilweise nicht auf die Melodie und läuft eher nebenher. Mir fehlt hier die Harmonie, die die Sache im Gesamten eingängig machen würde. Infolgedessen laufen die ersten sechs Songs ohne hohes Wiedererkennungspotenzial durch, so dass ich erst beim siebten von zwölf Songs („Victory“) auf die Wiederholtaste drücke. Es gab sicher auch Zeiten, da hätte ich solche Alben abgefeiert, leider kommt jetzt nur eine bedingte Kaufempfehlung für Die-Hard-Fans dieses Genres.