Na, was kriecht denn da aus der Gruft? Es sind die GUTTER DEMONS aus Montreal, und sie bringen einen ganzen Sarg voller morbider Psychobilly-Songs mit. Bisher war das kanadische Trio in Deutschland etwas unterrepräsentiert, da die Platten der Band hierzulande kaum erhältlich waren. Dank Wolverine Records wird sich das nun ändern. Klischeeausreizung hin oder her, die GUTTER DEMONS verstehen ihr Handwerk und vereinen auf „Misery madness and murder lullabies“ abwechslungsreichen Psychobilly mit einer Prise Horrorpunk und nicht zuletzt einem großen Schwung an eingängigen Melodien. Was das Trio im Gegensatz zu vielen deutschen Psycho-Bands auszeichnet, ist der Umstand, dass die Kanadier auch problemlos „anspruchsvollere“ Musikstile wie 50er-Jahre Rock’n’Roll oder Country in ihren Sound integrieren können, ohne dabei an ihre musikalischen Grenzen zu stoßen. Und so ist dieses Album in der Tat extrem vielseitig, der Sänger weiß gekonnt mit seiner Stimme umzugehen und singt neben Englisch auch mal auf Französisch, bzw. hält im Instrumentalstück „Snakepit“ einfach ganz die Klappe. Zudem sind mit „Take a trip to my grave“ und „The wild one“ auch noch zwei Coverversionen enthalten, deren Originalinterpreten mir jedoch unbekannt sind. Ach, und bevor ich es vergesse: „House by the cementry“ ist ein gottverdammter Hit! Also, liebe Psychobillygemeinde: Zuschlagen, wer zuletzt kommt, den holt der Sensenmann. Oder so ähnlich.