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GUITAR GANGSTERS – Sex & money

Seltsam… Irgendwie dachte ich bisher immer, dass die GUITAR GANGSTERS zu den Bands der ersten großen britischen Punk-Welle zählen. Der Grund dieser Vermutung ist die Tatsache, dass eine meiner ersten Punk-CDs eine Compilation war, auf der sich neben besagter Band ausschließlich Gruppen aus den späten 70er bzw. frühen 80er Jahren befanden: U.K. SUBS, THE LURKERS, 999, STIFF LITTLE FINGERS, INFA RIOT, THE GONADS, ANGELIC UPSTARTS und viele weitere. Tatsächlich existieren die GUITAR GANGSTERS jedoch erst seit 1987, wie mich nun der Info-Zettel zu ihrem neuen Album belehrt. Es spricht somit für die Authentizität ihres Sounds, dass ich ein späteres Gründungsjahr niemals in Erwägung gezogen habe. Dies gilt auch für ihr zehntes Studio-Album „Sex & money“: Hier sind ein Dutzend kurze und bündige Punk-Perlen vertreten, die sich zumeist auf klassische Drei-Akkorde-Riffs konzentrieren und dank des melodischen Gesangs über eine gewisse Eingängigkeit verfügen. Ein wenig aus dem bewährten England-Rahmen fällt allerdings das Stück „Tomorrow“, welches stark an die kalifornischen GENERATORS erinnert. Und das etwas gequält wirkende SIMON & GARFUNKEL-Cover „The sound of silence“ hätte aus meiner Sicht nicht unbedingt Not getan. Aber sei’s drum – wer auf hymnischen Punkrock der alten Schule steht, wird hier bestens bedient!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.