Kann mir mal jemand erklären, warum es so viele deutsche Bands gibt, die ihren Idolen zwischen britischer und amerikanischer Alternative-Indie-Pop-Rock-Sozialisation nacheifern müssen? Das endet doch in den seltensten Fällen in überzeugender Eigenständigkeit. Stattdessen gibt es zweifelsohne lichte Momente, aber über die Länge geht ihnen schlicht die Luft aus. Zu wenig Abwechslung, zu wenig Ideen, der immer gleiche, in die Länge gezogene Gesang ohne Varianz und dazu die unüberhörbare Herkunft. Ich weiß ja, ihr macht das aus purer Überzeugung und aus vollem Herzen, und ich möchte das ja auch gar nicht schlecht reden, aber es geht nun mal leider komplett an mir vorbei. Wenn man da keinen persönlichen Bezug hat, weil man vielleicht mit dem Sänger auf die selbe Schule gegangen ist oder die selbe Kneipe zum gepflegten Absturz bevorzugt, wird es schwierig, irgendwie eine emotionale oder sonst wie geartete Bindung zu derlei Musik aufzubauen. Dann greift man doch lieber gleich auf die britischen und amerikanischen Originale zurück. Meine Empfehlung wäre da nur: tourt euch den Arsch ab! So lässt sich immerhin über die Erlebnisreferenz eine persönliche Bezugsmöglichkeit herstellen. Ein Stück Plastik in den Händen zu halten, ist da nämlich nicht so hilfreich.