Der Name GREG PUCIATO dürfte nur den wenigsten geläufig sein, der Name THE DILLINGER ESCAPE PLAN schon eher. Bei GREG PUCIATO handelt es sich um den Sänger der Math-/Grindcore-Band aus New Jersey, die Anfang des neuen Jahrtausends in besagter Szene fast einen Kultstatus genoss und neue Maßstäbe in Sachen Komplexität und Geknüppel setzte. Wie hat man sich nun also das Solo-Debüt des damaligen Grindcore-Sängers vorzustellen?
Nun, vielleicht sollte man zur Erklärung noch einen Blick darauf werfen, was Puciato in der Zwischenzeit noch so gemacht hat. Zum einen war da SPYLACOPA, ein Projekt mit Musikern von MADE OUT OF BABIES und ISIS, die anfangs noch recht laut und düster agierten, im Laufe der Jahre aber immer ruhiger wurden und schließlich fast in der Country-Musik strandeten. Und dann gab es noch KILLER BE KILLED – eine Thrash-Metal-Supergroup (zusammen mit SEPULTURAs Max Cavalerra, MASTODONs Troy Sanders und THE MARS VOLTAs Dave Elitch), die zwar laute Musik machten, wo Puciatos Gesang aber bereits mehr an die DEFTONES erinnerte. Doch halt, wir sind noch nicht fertig. Zusammen mit Musikern von NINE INCH NAILS gründete er noch THE BLACK QUEEN, die sich irgendwo zwischen EBM, Industrial und Eighties austobten. Außerdem gab es noch das Label und Künstlerkollektiv FEDERAL PRISONER, sowie zahlreiche Gastauftritte bei anderen Bands.
Wozu diese lange Liste? Sie erklärt sehr einleuchtend, warum Gregs Solo-Debüt so vielseitig, ja fast wie eine wahllos zusammengewürfelte Compilation klingt. Hier hört man vor allem seine Einflüsse aus dem Alternative Rock, die an Bands wie FILTER und DEFTONES erinnern, aber eben auch aus den verschiedensten Metal- und Elektroprojekten durch, die scheinbar gleichberechtigt neben seinen Ausflügen in den Singer/Songwriter- und sogar schmachtenden Eighties Pop-Bereich stehen.
Ein sehr kunterbuntes Album, das für den Hörer allerdings auch nicht immer leicht nachzuvollziehen ist.