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SKAMBANKT – Eliksir

Das zweite Album von SKAMBANKT ist erschienen. Jubel, jubel , freu, freu! Wie, der Name sagt Euch nichts? OK, vielen dürfte diese Band kein Begriff sein oder höchstens als Nebenprojekt des Herren Terje Vinterstø, besser bekannt als Killmaster und seines Zeichens Gitarrist bei KAIZERS ORCHESTRA. Na, habe ich damit Eure Aufmerksamkeit? Mehr wird es von KAIZERS an dieser Stelle jedoch nicht geben, denn immerhin geht es hier um SKAMBANKT. Unter dem Pseudonym „Ted Winters“ schwingt Terje hier nicht nur die Gitarre, sondern singt und schreit in bester Punkrocker-Manier. Zufälligerweise habe ich vor zwei Jahren einen Song der Band gehört, war begeistert und wollte natürlich das Album haben. Doch damit stand ich erst mal vor einem Problem, denn erschienen war das Album, wie alle Alben bis zum heutigen Tage, bisher nur in Norwegen und Dänemark. Das mag in erster Linie daran liegen, dass die Band in ihrer Heimatsprache singt. Was tun? Überwältigt war ich von einer Reaktion im KAIZERS-Forum, denn da bot man mir an, das Album aus Norwegen mitzubringen, da man demnächst eh dort weilen würde. Zuerst einmal hatte ich allerdings eine andere Idee und zwar, Elpee in Groningen mal wieder einen Besuch abzustatten. Die Holländer haben zwar Schweinepreise auf ihren CDs, aber trotzdem kann man hier eine Menge finden. Natürlich gab es das Album hier, und ich war erst einmal verdutzt. Ihr müsst wissen, dass die Mitarbeiter auf fast jedem Tonträger einen kleinen Zettel anbringen, der mit einer Kurzerklärung den darauf befindlichen Sound beschreiben soll. Auch auf „Skambankt“ befand sich so ein Zettel, der mit „Teutonen-Rock à la RAMMSTEIN / FOO FIGHTERS“ beschriftet war. Wie unglücklich ist denn diese Beschreibung?! Einerseits die totale Ablehnung und andererseits die FOO FIGHTERS. Ich kann musikalisch beiden Bands nichts abgewinnen. Zur Ehrenrettung muss ich allerdings sagen, das ich seitdem nie wieder einen solch schlimmen gelben Zettel bei Elpee entdeckt habe. Optisch sprach mich „Skambankt“ sofort an. Ein in Flammen stehender Stern, in dessen Mitte sich ein schreiendes Gesicht befindet und worüber sich der Schriftzug der Band legt, in rot & orange auf schwarzem Hintergrund. Die Songtitel allesamt mit Ausrufezeichen versehen lauteten „Me sa nei!“, „Kapitalens spel!“ oder „Systemets makt!“. Für diese Übersetzung braucht man nun wirklich keine besondere Sprachbegabung. Die Band tritt in ihren Texten dem Staat, Kapitalismus, Korruption und religiösem Fanatismus wild entschlossen entgegen. Als ich die Platte das erste Mal gehört habe, hat mich der Sound weggeblasen, riesige Gitarrenwände gepaart mit tausend Stimmen starken Refrains. Hier treffen AC/DC auf die RAMONES auf MOTÖRHEAD. Klug gemachter Dicke-Eier-Punkrock mit Hymnen-Charakter. Zudem war ich überrascht, dass man nicht nur erahnen, sondern spüren konnte, welche Aussage die Texte transportierten. Mit „Eliksir“ liegt nun das zweite Machwerk vor. Nach einem Kirchenorgel-Intro geht es mit schwer stampfendem Schlagzeug in das schon von der „Skamania“-EP bekannte „Nok et offer“ über. Die Band hat die Stärken ihres Sounds fein herausgearbeitet, und besonders die ausgefeilte Gitarren-Arbeit überzeugt vollends. Dazu kommen die großartigen Chöre, wie in „Stormkast # 1“, „Tyster“ oder der ersten Single „Dynasti“. Das getragene, düstere „Bak laste dorer“ bildet einen würdigen Abschluss, und es wäre doch gelacht, wenn SKAMBANKT nicht auch dieses Jahr wieder zum Roskilde eingeladen werden, um vor zwanzigtausend Menschen eine Show zu spielen. Zudem ist sich die Band treu geblieben, und so ist auch „Eliksir“ balladenfrei. Freu, freu! Wenn Ihr nun neugierig geworden seid und nicht extra nach Groningen fahren möchtet, solltet Ihr es mal bei „cdon.com“ probieren und das Album einfach kaufen. Wenn Ihr außerdem in nächster Zeit in Dänemark oder Norwegen seid, solltet Ihr mal die Tourdaten in unserer Datenbank durchsehen und einen Gig besuchen. Ich hoffe jedenfalls, dass das Album großen Anklang finden wird und werde ebenso nicht müde zu hoffen, die Band auch einmal auf einer deutschen Bühne erleben zu dürfen.