IDIOMATIC – New terrain

Aus dem hohen Norden kommen IDIOMATIC herangeritten, um den New Wave stadiontauglich zu machen. Mit jeder Menge hymnischer Melodien und einem Gefühl für Pop, wie man es sonst vielleicht von MUSE oder COLDPLAY kennt. Hypnotische Instrumentallinien, auf denen eine Stimme tanzt, die irgendwie aus weiter Ferne zu kommen scheint und dennoch sehr nah kommt. Ähnlich wie bei den genannten Größen des Geschäfts. Auf deren Spuren wandeln die Finnen durch die zwölf Songs von „New terrain“ und auf diesem neuen Terrain kennen sie sich aus wie in ihrer Westentasche. Schließlich brauchte das Album auch fünf Jahre bis zur Veröffentlichung. Zeit, die sinnvoll investiert wurde, Feinheiten wirken lässt. Und dann plötzlich ein lärmendes Chaos, das die Single „Lost together“ an- und den ARCTIC MONKEYS die Luft aus den Lungen vertreibt. Rock können IDIOMATIC also auch. Und zeigen auch den in all seinen Facetten. Die Finnen verkaufen das, was sie machen, so sympathisch und gleichzeitig gekonnt professionell, dass sie trotz aller Vergleiche und Ähnlichkeiten nicht vergessen lassen, dass sie eben doch eine andere Band sind. Hier wurde bei der Produktion ganze Arbeit geleistet. Den Altehrwürdigen sei gesagt: die Konkurrenz schläft nicht. Sie hat nur einen langen Anfahrtsweg.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.