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GRAVENHURST – Fires in distant buildings

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Nick Talbot hat die Elektrische eingestöpselt. Waren die Vorgänger-Alben wie z.B. das wunderbare „Flashlight seasons“ aus dem letzten Jahr noch vornehmlich akustisch und versprühten leichte, an NICK DRAKE erinnernde, Lagerfeuerromantik, gibt es zwischen bekannten folkigen Klängen nun plötzlich Rückkoppelungen, Gitarrenwände, zum Teil treibende Beats, kurz Bandsound zu hören.
Davon zeugt gleich der Opener „Down river“, der mit einer jazzigen Gitarrenfigur beginnt, um sich schließlich in einen klasse Rocksong zu verwandeln. Das folgende „The velvet cell“ nebst der ebenfalls auf diesem Album befindlichen Reprise „Velvet cell reprise“ (wie sonst) ist ein lupenreiner Indie-Hit, dazwischen zwei Perlen, die ebenso gut auf dem letzten Album hätten Platz finden können. Dann wäre da noch der etwa zehnminütige „Song from under the arches“, das sich vom leichten Folksong hin zu einem wahren Prog-Monster mausert und schließlich das nur wenig kürzere „See my friends“ mit seiner repetitiven Struktur, angereichert mit allerhand Psychedelic, das, immer schneller und brausender werdend, das Ende dieser phantastischen Platte bildet.
Was das Ganze auf Warp verloren hat, darüber ist in der Vergangenheit schon häufiger Verwunderung aufgekommen, auch diese Platte vermag darauf keine Antwort zu geben. Mit Sicherheit aber zählt dieses Album zu den Highlights des fast abgelaufenen Jahres.