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GRANDE ROSES – Disease

Retro-Rock aus Schweden ist ja fast schon ein Gütesiegel. Haben die da ein Patent drauf? GRANDE ROSES kommen also aus Schweden und machen Retro-Rock. Nicht den rückwärtsgewandten, sondern den zeitlosen, der zitiert, aber nicht imitiert, auch nicht den augenzwinkernden, sondern den ernsthaften. Wie muss man sich das bitteschön vorstellen? Nun, man nehme solide Punk-/Rocksongs, mische mal britischen 70er Jahre Hardrock, mal tradionellen amerikanischen 80er Jahre Punkrock drunter, kleide das Ganze in schön schrammelige Klanggewänder zwischen SOCIAL DISTORTION, RED LORRY YELLOW LORRY, SISTERS OF MERCY, und fertig ist ein grundsolides Album, das richtig Spaß macht. Der Sound ist ein wenig mittenlastig, was aber passt, da er die latent melancholische Stimmung der Songs, das stets im Hintergund lauernde Düstere, unterstreicht. Das und auch die Tatsache, dass die Refrains auf diesem Debütalbum nicht immer zwingend sind, würde trotzdem nur fürs Mittelmaß reichen. Der entscheidende Rausreißer, der „Disease“ aus dem Meer der Veröffentlichungen hervorhebt, ist Frontmann Göran Andersson. Es ist schon erstaunlich, wie einerseits souverän und eigenständig er die Songs nach vorne drückt und dabei gleichzeitig mal nach Andrew Eldritch, Nick Cave, Bruce Springsteen oder Ian McCulloch klingt. Diese Stimme in Verbindung mit dem simpel gestrickten düster treibenden Rock macht „Disease“ zu einem sympathischen Album und GRANDE ROSES zu einer Band, die mit jeder bekannten Skandinavien-Rock-Combo auf Tour gehen kann.
Anspieltipps: „Bullets“, „Radio heartbreak“ und „Waiting for the night“.