Es hat manchmal den Anschein, dass bestimmte Musikstile nach und nach aussterben, und wenn man allzu viele Bands aus einem Genre gehört hat, trauert man dem Fortschreiten der Geschichte auch nicht wirklich nach. Bis plötzlich wieder ein Album aus dieser Sparte auftaucht, nostalgische Gefühle geweckt werden und man sich freut, dass dieser Stil eben doch nicht komplett von der Bildfläche verschwunden ist.
In diesem Fall spreche ich vom Post-Rock, der um die Jahrtausendwende seine Hochzeit hatte. Auch GOODBYE, KINGS sind diesem Genre zuzurechnen, und
„The cliché of falling leaves“ ist genaugenommen bereits ihr viertes Album. Bei GOODBYE, KINGS handelt es sich um keine Band im klassischen Sinne, sondern vielmehr um ein komplettes Ensemble mit insgesamt 16 beteiligten MusikerInnen, die eine entsprechende Steigerung in den Songs nicht nur durch Lautstärke sondern auch durch die orchestrale Besetzung erzielen. Ihr aktuelles Album „The cliché of falling leaves“ ist als Konzeptalbum skizziert, wobei die einzelnen Songs die unterschiedlichen Jahreszeiten thematisieren. Und tatsächlich spürt man in „Part IV – Summer“ förmlich die Lethargie, die einen im heißen Sommer heimsucht – genauso gut hätte der Song auch als musikalische Untermalung in eine Wüstenszene in einem Tarantino-Film gepasst, während man in „Part II – Winter“ die Eiskristalle zu hören glaubt und im inneren Auge eine Schneelandschaft vor sich sieht.
Make Postrock great again – den GOODBYE, KINGS ist das mit diesem Album sicherlich gelungen. Vielleicht auch, weil sie in ihrer Musik über den Tellerrand schauen und andere Einflüsse (Jazz, Folk) bereitwillig zulassen.