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GOGO PENGUIN – A humdrum star

Komischerweise war ich nach dem ersten Hören von „A humdrum star“ ein wenig enttäuscht. Das ist seltsam, denn seit ein paar Jahren zählen GOGO PENGUIN zu meinen absoluten Lieblingsbands. Und im Grunde haben sie ihren Stil, verglichen mit den beiden vorherigen Alben, kaum verändert. Aber vielleicht ist genau das der Grund. Während man vom Debüt zu Album Nummer zwei noch einen riesigen Unterschied ausmachen konnte, wurden auf ihrem dritten Album „Man made object“ nur noch die Feinheiten ausgearbeitet, und so eine perfekte Mischung aus Jazz, Modern Classic und Elektro erzeugt. Wobei das Faszinierende an GOGO PENGUIN ist, dass ihre Musik zwar elektronisch klingt, die schnellen und vertrackten Beats im Stile von SQUAREPUSHER aber analog von Schlagzeuger Rob Turner erzeugt werden. So gelang es GOGO PENGUIN in den letzten Jahren, Fans der verschiedenen Szenen auf sich aufmerksam zu machen und zu begeistern.
„A humdrum star“ hinterlässt nun allerdings zunächst den Eindruck, dass die Messe gelesen ist und alles gesagt wurde, was gesagt werden musste. Versteht mich nicht falsch: das vierte Album des Trios aus Manchester ist keinen Deut schlechter als sein Vorgänger, nur könnte man die Stücke auch wahllos mit dem Material von „Man made object“ mischen, ohne dass es auffällt. Erst auf den zweiten Blick offenbaren sich ein paar Kleinigkeiten, die sich doch vom Vorgänger unterscheiden. Wurden auf dem dritten Alben bisweilen noch die musikalischen Grenzen ausgelotet, die beispielsweise dazu führten, dass Stücke wie „Smarra“ in einem wahren Soundgewitter endeten, wirkt „A humdrum star“ insgesamt ein wenig entspannter und homogener. Es bleibt in den Stücken genügend Raum für Improvisationen, und so kann man am Ende davon sprechen, dass GOGO PENGUIN 2018 wieder etwas jazziger geworden sind und mehr auf den Groove achten, als ihre Virtuosität in den Vordergrund zu stellen. Doch wie gesagt sind die Unterschiede nur marginal, und so darf man sich am Ende über ein gutes neues Album freuen, das eigentlich jedem gefallen sollte, der mit „V2.0“ und „Man made object“ etwas anfangen konnte. Und spätestens beim dritten Hören haben sich auch wieder die Ohrwürmer entwickelt, die einen nicht mehr so schnell loslassen.