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GENTLEMAN’S PISTOLS – s/t

Vorspiel. Da hat mich Olli doch voll erwischt. Als ich die Beschreibung zur Platte gelesen habe, wollte ich sie nicht, doch als Olli mir am Telefon was von Rock und „frühe MOTÖRHEAD“ erzählte, sagte ich zu. Nun gut, und damit war die Platte mein. Hauptakt. Ich wusste gar nicht, dass CATHEDRAL-Mastermind Lee Dorian ein Label betreibt. Man lernt halt nie aus. GENTLEMAN’S PISTOLS kommen aus Großbritannien und sind absolut hype-unverdächtige Retro-Rocker. Mit „frühe MOTÖRHEAD“ liegt man gar nicht so falsch, wenn man von Anfang bis Mitte der Siebziger Jahre spricht, als Punk noch ein Schimpfwort für einen Gefängnis-Insassen darstellte und Acid als Droge in Mode war. Genau wie Lemmy es uns höchstpersönlich in seiner Biografie erzählt hat. Dabei klingt die Band nicht nur nach dieser Zeit und BLACK SABBATH, THE SWEET oder FREE, nein, sie sehen auch noch so aus. GENTLEMAN’S PISTOLS haben charmante Riffs im Repertoire und eingängige Stücke wie „Widow maker“ und „Lying & fooling“. Meiner Meinung nach ist es dabei allerdings nicht notwendig, textlich das peinliche und naive Verständnis aus dem England der damaligen Zeit insbesondere auf die Rollenverteilung bei den Geschlechtern in unsere Zeit zu transportieren, um besonders authentisch zu wirken. Vielleicht ist in dem Dorf, aus dem die Band kommt, aber auch einfach nur die Zeit stehen geblieben. Vielleicht ist der Bandname aber auch einfach im übertragenen Sinne zu verstehen. Wer weiß das schon. Man lernt halt nie aus.