GALLOPS legen mit ihrem Debüt „Yours sincerely, Dr. Hardcore“ eine fantastisch verrückte Instrumentalplatte vor, die vor Spielfreude und technischem Können nur so strotzt. So etwas kann ja bekanntlich auch nach hinten losgehen, tut es in diesem Fall aber ganz und gar nicht. GALLOPS wechseln Taktarten und Tempi wie andere ihre Unterhosen, schaffen es dabei aber immer, entspannt rüberzukommen und unglaublich zu grooven. Und das reißt den Hörer mit in das vielfältige Sounduniversum dieser Band, deren Einflüsse von alter DDR-Dokumusik mit russischen Synthies über SUNN O))), JOHN CARPENTER, Post-Hardcore, Techno und irgendwelchen Metal-Kram bis hin zu GENGHIS TRON reichen. Kaum zu glauben, dass man trotz allem bei „Yours sincerely, Dr. Hardcore“ von einer erstaunlich homogenen Platte sprechen kann, die zu jeder Zeit transparent und nachvollziehbar bleibt. Das muss an dem erstaunlichen technischen Können der Bandmitglieder liegen, das mich hier aus jeder Sollbruchstelle, jedem Übergang und jedem Gitarrenriff anspringt. GALLOPS sind Profis, aber eben nicht solche, die in der Gitarrenabteilung ihres Musikladens sitzen und einsam totgeglaubte SLAYER-Riffs vor sich hin dudeln. Nein, GALLOPS sind die Problemlösung für Leute, die auf technisches Können stehen und dabei nicht auf Street Credibility verzichten wollen.