Ganze sechs Jahre haben sie sich Zeit gelassen, die Herren von FROM MONUMENT TO MASSES, um ihrem hochgelobten Debüt-Album „The impossible leap in one hundred simple steps“ endlich ein weiteres Album folgen zu lassen. Das ist nun kürzlich erschienen, hört auf den Namen „On little known frequencies“ und hat vielerorts ebenfalls schon Kritikerlob eingefahren.
Sie sind eine Instrumentalband, nennen, wie es sich für Instrumentalbands dieser Tage offenbar gehört, auch die allgegenwärtigen GODSPEED YOU BLACK EMPEROR als Einfluss, teilen mit diesen aber zum großen Teil nur Inhalte, Attitüden. Denn auch diese drei Herren sind politisch überaus aktiv und verstehen es, dies durch zum Teil gar philosophische Kommentare im Booklet oder so manches eingestreute Sprachsample in ihre Musik einfließen zu lassen.
Doch sind FMTM im Gegensatz zu GYBE eindeutig als Rockband zu verstehen, die ihre Wurzeln dort haben, wo früher Hardcore war, auch den Math Rock haben sie gegessen und zum großen Teil bereits verdaut. Ihre Songs sind überwiegend sehr rhythmusorientiert, der Schlagzeuger Francis Choung macht einen fantastischen Job.
Die Stücke, die ich nicht Lieder nennen will, sind von zahlreichen Tempo- und Beatwechseln durchzogen. Bei denen es aber nicht um das viel zitierte Wechselspiel von Laut und Leise geht, sondern stets darum, sich einem vorgestellten Thema von unterschiedlichen Seiten zu nähern und zu betrachten. Niemals gerät ihre Musik dabei aus den Fugen, Gewaltausbrüche und Eruptionen, wie sie bei MOGWAI an der Tagesordnung sind, gibt es kaum.
Überwiegend klingt das auch ganz hervorragend, manchmal fehlt mir allerdings ein wenig die klare Linie, scheinen diese vielen Spielereien reiner Selbstzweck zu sein, und die Band muss sich den Vorwurf des Muckertums gefallen lassen. Dennoch ist „On little known frequencies“ ein sehr gelungenes Album, das man sich bei Interesse natürlich auf Vinyl kaufen sollte, denn das ist nicht nur schöner, sondern auch noch mit einem Song mehr bespielt.