FOAM LAKE – Force and matter

Kanada steht ja seit JUSTIN BIEBER musikalisch nicht mehr so hoch im Kurs, doch ist dies natürlich vollkommen falsch. FOAM LAKE aus eben Foam Lake sind ein klingendes Beispiel dafür. Brit-Pop, Post-Punk, Wave, Rock. Um nur einige der Stile zu benennen, die die vier Brüder Ross dem geneigten Hörer auf „Force and matter“ um die Ohren hauen, dass es eine einzige Freude ist. Und in jedem scheinen sie sich auch noch zu Hause zu fühlen. Ob sie nun den Gitarren oder den Tasten den Vortritt lassen, ob BLOC PARTY („Too late“) oder NEIL YOUNG („Black hole“) gehuldigt wird, sich sanft gewiegt oder schwitzend gepogt wird, hier stimmt die Mischung ohne Frage. Ausgearbeitete Kompositionen, flirrende Melodien und eine fesselnde Stimme zeichnen dieses Debüt aus Nordamerika aus. Und ganz viel Freude am Tun, insbesondere dem gemeinsamen, was so innerfamiliär wie hier doch eher Seltenheitswert genießt. Die leicht morrisseyesken Lyrics dienen da noch als Sahnehäubchen auf einem Dessert, das so schön angerichtet ist, dass man es kaum zu verspeisen wagt, wäre es nicht so köstlich und würde auf der Zunge vergehen. Guten Appetit!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.