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FLO FERNANDEZ – La pomme d’enfer

Eigentlich würde ich gerne mal wieder eine enthusiastische Plattenkritik-Liebeserklärung über ein wirklich gutes und mich verzauberndes Album schreiben. In diesem Falle, der zweiten CD der Hamburger Band FLO FERNANDEZ, wird es jedoch bei dem frommen Wunsch bleiben. Das Gute vorweg: Das Artwork ist liebevoll, der Titel reizend, und einen Song „Walsrode“ zu nennen, finde ich schmuck. Ein bisschen wie in einem Vogelpark kann man sich bei der „Begehung“ der Platte dann auch fühlen: viele Geräusche in einer unübersichtlichen Anlage. Muss eine Platte einen französischen Titel haben, auf der dann abwechselnd auf Deutsch und Englisch gesungen wird? Benötigt man nervöse, collagenartige Klangüberladungen, nur damit man in keine Schublade in „Indie-Hausen“ [Zitat aus der Presseankündigung] passt? Ist es notwendig, in nahezu jedes Lied Liebeserklärungen mit klischeehafter und ausgelutschter Metaphorik einzubetten? Entstanden ist dabei eine heterogene Platte, die sich bemüht, in neun Stücken und 43 Minuten möglichst viele (kreative) Einfälle zu vermischen. Neben instrumentalen Stücken mit schönen Gitarren-Parts leiden die meisten Songs unter einem zu überladenen Klangteppich, der wenig Substanz aufweist. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen. Der mehrsprachige (Sprech-)Gesang von Flo Fernandez wird partiell unterstützt von einer weiblichen Gesangsstimme, aber eine Eindringlichkeit wie zum Beispiel bei THE MOST SERENE REPUBLIC oder BJÖRN KLEINHENZ fehlt. Für mich bietet dieses Werk leider keine musikalische Erfüllung.