Egal, ob Norddeutschland oder New York – Hauptsache FINDUS. Was hat New York mit FINDUS zu tun? Und warum diese Einleitung, angelehnt an Andi Möller? Ganz einfach: FINDUS haben ein neues Album mit dem Namen „Vis a vis“, und es klingt nach Metropolen-Slacker mit eigenständigen Wurzeln.
Erinnert sich noch einer an „Is this it?“ von den großartigen STROKES? Diese Coolness in jedem Song? Die Lässigkeit eines jeden Riffs? Gut, dann nehmt jetzt noch mal das letzte TURBOSTAAT-Album „Stadt der Angst“ mit seiner Tightness und den Punkrock-Wurzeln. Und jetzt nehmt ihr die Stimme von Lüam von FINDUS und setzt das Puzzle zusammen, denn so klingt „Vis a vis“.
Ich finde es beeindruckend, dass die Band aus ihrem schrammeligen Ursprung und einem „Feuer in Paris“ diesen Weg gegangen ist und plötzlich so unglaublich reif und perfekt klingt, ohne dabei den FINDUS-Charme zu verlieren. Natürlich, das hier klingt nicht wie „Mrugalla“, aber das müssen FINDUS auch nicht, dafür gibt es doch schon „Mrugalla“. Auf „Vis a vis“ reduzieren sie das Tempo, setzen klare Akzente und zelebrieren die Coolness. Kleine Hymen wie ein „Alcatraz“ entwickeln sich mit jedem Hören zu absoluten Hits. Songs wie „Ein letzter Gedanke zum Tag“ sind nicht nur textlich eine glatte Eins, sondern auch noch herrlich abwechslungsreich mit kleinen Highlights. FINDUS müssen nur aufpassen, dass sie sich nicht in 70er Jahre Kiffer-Rock´n´Roll-Passagen verlieren und plötzlich langweilige Gitarrenparts einbauen.
Mit „Vis a vis“ haben FINDUS einen musikalisch großen Schritt gemacht. In ihren Texten bleiben sie weiterhin unbequem und setzen sich mit den aktuellen Problemen in der Hamburger Wahlheimat auseinander. Insgesamt ein rundum gelungenes Album, das zeigt, dass nicht nur die BLUES BROTHERS beim Einparken mit angezogener Handbremse cool waren, sondern auch FINDUS mit ein wenig reduziertem Tempo richtig gut sind.