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F*CKING ANGRY – …still fucking angry!

Die Überraschung war auf allen Seiten groß, als F*CKING ANGRY vor einigen Wochen mit dieser Veröffentlichung plötzlich in den deutschen Album-Charts auftauchten. Zwar „nur“ auf Platz 81, und eine Chart-Platzierung hängt heutzutage bekanntlich von einer Vielzahl von Faktoren ab, die unter bestimmten Umständen dazu führen können, dass bereits der Absatz von ein paar hundert Alben ausreicht, um eine Band in die Top 100 zu katapultieren. Aber vor dem Hintergrund, dass es sich bei „…still fucking angry!“ um ein 100%iges DIY-Produkt handelt und auch auf das Feilbieten irgendwelcher umsatzsteigernden „Special Edition mit ganz viel Schnickschnack“-Boxen komplett verzichtet wurde, ist das ein absolut großartiges Ergebnis! Verdient hat sich der Punk-Fünfer den Erfolg aber allemal. Seit über zehn Jahren sind F*CKING ANGRY unermüdlich auf Tour, rotzen ihren Punkrock in die Welt hinaus und beziehen dabei permanent Stellung gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und andere diskriminierende Scheiße. Daran hat sich auch auf ihrem zweiten Album nichts geändert: Songs wie „1st day of a better world“, „Dunkelheit“ oder „Schneller, schneller“ sind mitreißende, melodische Hardcore-Punk-Songs, die trotz Benennung negativer politischer und gesellschaftlicher Umstände einen gewissen kämpferischen Optimismus ausstrahlen. Allerdings muss man auch sagen, dass die Produktion des neuen Werkes im Vergleich zu ihrem Debüt „Dancing in the streets“ ein wenig eingängiger ausgefallen ist, was zum Teil sicherlich auch durch den Einsatz eines zweiten Gitarristen als zusätzliche Melodien-Quelle verstärkt wird. Zudem wagen sich F*CKING ANGRY mittlerweile auch an ein paar neue Einflüsse heran, wie etwa in „Peace x Love“, welches mit seinen überraschenden Dub-Reggae-Einflüssen ein wenig an britische Anarcho-Bands wie INNER TERRESTRIALS oder EX-CATHEDRA erinnert. Bleibt nur noch die Frage zu klären: Kann man angesichts des eingangs erwähnten Charterfolgs noch von einem „Geheimtipp“ sprechen?

Meine Bewertung

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.