Bei dem Namen EMPTY VEINS klingelte bei mir irgendwas. Und tatsächlich: 2012 hatte ich bereits mit „The crows scream bloody murder“ eine EP der Münsteraner besprochen. Anhand des Sounds hätte ich die Band allerdings nicht wiedererkannt. Dies liegt neben einem erhöhten Anteil an Emo- und Post-Punk-Einflüssen vor allem daran, dass EMPTY VEINS auf „Achtundneunzig Komma Acht“ nicht mehr wie damals auf Englisch, sondern ausschließlich auf Deutsch singen. Hatte ich damals noch COMEBACK KID als Vergleich angeführt, so muss im Fall dieses Longplayers wohl an erster Stelle TURBOSTAAT als Referenz herhalten. Erfreulicherweise entpuppen sich Songs wie „Wuthirnschranke“ oder „Zeitgeisterjäger“ aber nicht bloß als gefälliger Abklatsch der Flensburger Erfolgskapelle, sondern sind sowohl musikalisch als auch textlich zu sperrig und unangepasst, als dass man EMPTY VEINS des Trittbrettfahrens bezichtigen möchte. Das unterstreicht auch der Rausschmeißer „Tumult Reprise“, der mit düsteren Piano-Klängen und verzweifeltem Screamo-Gesang einen eindrucksvollen Schlusspunkt setzt.