Elegant und mit dem Charme eines längst vergangenen Glamours spielt die Band ihren Bar-Jazz. Besenschlagzeug, Kontrabass, ein zurückgenommenes Saxophon, ein Bar-Piano und die dunkle, warme Stimme von ELENI MANDELL. Verschwommene Gestalten klammern sich aneinander und geben vor, nicht einsam zu sein. Das schummrige Ambiente lässt den Glanz alter Tage nur erahnen. Und die Nacht geht ihrem Ende entgegen.
So oder ähnlich klingen die meisten Songs auf ELENI MANDELLs sechstem Album „Miracle of five“. Dunkel und warm, genau wie ihre Stimme, die alle Aufmerksamkeit auf sich und die teils sehr persönlichen Geschichten ihrer Besitzerin zieht. Die feinen Nuancen liegen jedoch in der Instrumentierung. Die morbide Atmosphäre von „My twin“, der leichte Walzer-Takt in „Wings in her eyes“, die Klarinette in „Beautiful“ oder der Country- und Roots-Einschlag von „Dear friend“. Zahlreiche Kollaborateure haben dazu beigetragen, aber letztendlich sind es auch diese Feinheiten, die „Miracle of five“ vor all zu viel Monotonie bewahren. Dieses Album will sich nicht aufdrängen, sondern zelebriert die kleinen unscheinbaren Momente im Leben. Zum Beispiel wenn jemand deine Hand hält. Fünf Finger, die sich um deine schließen. „Miracle of five” eben.