Was packt man ins Vorprogramm einer Künstlerin wie ELENI MANDELL? Zum Beispiel KATRIANA aus Hamburg, das passte doch tatsächlich ganz gut, bewegte sich die Hamburgerin gleichen Namens am Klavier und in Begleitung einer Cellistin doch grob beschrieben in ähnlichen Gefilden wie die Kalifornierin. Zwischen gefühlvoll und schräg, zwischen leise und laut und die Texte zwischen persönlich und erbost. Mir schienen die Songs manchmal zu belanglos, vom größten Teil des doch etwas älteren Publikums wurden KATRIANA jedoch ganz wohlwollend aufgenommen.
Weniger erfreut war das Publikum hingegen über die doch sehr lange Pause zwischen Support und Hauptband. Zumal die Instrumente von ELENI MANDELL und Band bereits im Hintergrund bereitstanden und der Soundcheck längst stattgefunden hatte. Da mischten sich unter ungeduldiges Beifallsklatschen bereits erste Buh-Rufe bis es nach einer knappen Dreiviertelstunde endlich weiter ging.
Und ja, ELENI MANDELL bot da für meinen Geschmack schon ein wenig mehr Anspruch, was das Musikalische angeht, wobei man live vor allem feststellt, dass der Gesang ganz klar im Vordergrund steht, während die Instrumente eher begleiten. Aber das auch vollkommen zurecht, hat ELENI MANDELL doch eine sehr markante, dunkle Stimme, die sich bei den Bar Jazz-Sachen meist warm dazugesellt, während sie bei den Indie-Folk-Songs fast ein wenig an die ruhigeren Sachen von PJ HARVEY zu „Ist this desire?“-Zeiten erinnert. Einfach schön! Und dann stellt man auch fest, dass begleitende Musik durchaus ausreichen kann, um schöne Songs zu schreiben. Das einzige, was man auf diesem Konzert ein wenig vermissen konnte, waren die zahlreichen Instrumente, die ihr aktuelles Album „Miracle of five“ erst so richtig besonders machen. Aber auch so ein begeisterndes Konzert.