Und wieder haben die Quellen des Pop-Mutterlandes England eine blutjunge Band an die Oberfläche gespült. Diesmal heißen sie EIGHT LEGS und sie machen, was so viele vor ihnen auch schon gemacht haben. Ganz früher hätte man Punk dazu sagen können, jetzt ist das Brit-Pop, irgendwo im weiten Feld zwischen THE RIFLES, THE SMITH und ganz frühen THE CLASH. Zwei Gitarren, Bass, Drums, kurze, knackige Songs mit Refrains, die man sofort mitsingen kann. Alles schön schrammelig und energisch vorgetragen. Bevor der erste Akkord angeschlagen wurde, stellte die Band die Feststellung in den Raum, dass sie keine Fashion-Style-Band sei. Dann ging’s los mit „Wear that shirt“, und das Publikum ging steil. Hände in der Luft, massig Bewegung vor der kleinen Bühne. EIGHT LEGS hatten keine Probleme, das dankbares Publikum in Schwung zu bekommen. Staubtrocken und tight schrubbten sie sich durch das komplette Material ihres Debüts „Searching for the simple life“ sowie einer handvoll Songs, die die B-Seiten der UK-Singles zieren und dem Albummaterial in nichts nachstanden. Überraschend war, wieviele beim kleinen Indie-Hit „Blood. Sweat. Tears“ mitsangen. Nicht überraschend hingegen der hohe Anteil weiblicher Fans, die der Band mit Freude zum Nachfeiern ins Molotow gefolgt sein mögen. Der rundum gelungene Abend, der übrigens via Life-Stream im Internet (http://www.ligx.de) übertragen wurde, fand seinen Abschluss mit dem Mitsing-Kneipenschunkler „Time to go to bed“. Nichts Innovatives, aber kurzweilig und mitreißend. Wiederkommen, Jungs!