Es stand mal wieder Besuch aus Göttingen auf dem Plan, und nach dem Gig von ULME musste ich meine Jungs ja noch mit einem guten Konzert entschädigen. Heute wurde das Stoertebeker als Location ausgewählt, das erste Bier wollte nach einer viel zu kurzen Nacht in Kiel noch nicht so richtig schmecken, und FIES aus Hamburg hörten wir uns größtenteils aus dem Keller an. Witze über den Bandnamen kann ich mir nur schwer verkneifen, aber sagen wir so: Old School Punkrock hat ehrlich gesagt noch nie gut geklungen.
Eigentlich waren wir ja wegen DUESENJAEGER hier. Oder besser: ich. Die anderen kannten die Jungs aus Osnabrück nämlich noch nicht, aber mich hatte ihr letztes Album „Schimmern“ ja ziemlich begeistert. Und meine Rechnung ging auch bestens auf. Bereits nach einem Song wurde YAGE in ihrer Musik wiedererkannt, mich erinnern sie ja nach wie vor noch eher an TURBOSTAAT. Wenn auch mit schlechterem Gesang. Aber das tut der Stimmung und auch der Musik im Ganzen keinen Abbruch. Eher im Gegenteil: während bei den Casting-Shows im TV ja immer sehr auf Qualität geachtet wird, muss hier vielmehr das Gesamtbild stimmen. Und das wirkte absolut authentisch, aufgrund der Optik und des Bierbauch-Ansatzes noch viel mehr. Schließlich ist Punk auch nichts für Barbourjacken-Träger.
Die Stimmung war gut, das Stoertebeker, wie eigentlich immer, gut gefüllt, und so gab’s Musik sowohl von der „Las Palmas OK“-EP als auch von der „Schimmern“. Klar wurden DUESENJAEGER nach dem offiziellen Gig nochmals zurückgefordert, und am Ende haben sie, glaube ich, so ziemlich alle Songs aus ihrem Programm gespielt. Feiner Gig, Jungs!
Zuguterletzt dann noch MANIFESTO JUKEBOX, aber die eigentliche Hauptband war bereits vorüber. Zwar bewiesen die vier Finnen, dass Old School Punkrock der Marke LEATHERFACE, HÜSKER DÜ natürlich doch nicht ganz so schlecht war wie anfangs noch behauptet, aber der Funke wollte in Hamburgs Punkrock-Schuppen Nummer 1 doch nicht so ganz überspringen. Und schließlich hört ein Samstagabend auch noch nicht um halb zwei auf.